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Südamerika… Der Teilkontinent begeistert Backpacker und Touristen aus aller Welt. Als unberührt, wunderschön und gleichzeitig gefährlich werden viele Länder beschrieben. Peru und Bolivien gehören dabei zu den Reisezielen in Südamerika, die immer beliebter werden. Viele wollen auf den Pfaden der Inkas wandern, den Machu Picchu erklimmen, oder die größte Salzpfanne der Welt entdecken. Ich war vorigen Herbst in Südamerika, habe unter anderem diese beiden Länder bereist und möchte euch einen kleinen Reiserouten-Vorschlag liefern.
Kürzlich habe ich übrigens auch über diese Route mit Nina und Tom vom Blog Traveloptimizer gesprochen, den Podcast dazu findet ihr hier: Podcast zu Peru & Bolivien Teil 1 & Teil 2
Cusco & Umgebung (6 Tage)
Gestartet wird mein Tourvorschlag in Peru, genauer genommen in der ehemaligen Hauptstadt der Inkas, in Cusco.
Die historische Stadt Cusco im Zentrum Perus ist eine wahre Perle Südamerikas. Für mich war Cusco eine der schönsten Städte, auch die Umgebung kann sich sehen lassen und wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Highlights in der Umgebung von Cusco:
- Die Inkastätte Machu Picchu
- Der kleine Ort, die Inkastätten und der Wochenmarkt in Pisac
- Die Alpakafarm, auf der man viel über Alpaka, Lama, Wolle und Weben erfährt
- Der Ort und die Inkaruinen von Ollantaytambo
- Ruinen von Moray
- Salzminen von Maras
- Der bunte Rainbow Mountain
- Inkastätten Sagsaywaman
- Humantay Gletschersee
- Trekking, Wandertouren
Wie komme ich nach Cusco?
Cusco hat einen Flughafen, den man von der Hauptstadt Lima und teilweise auch international ansteuern kann.
Zudem gibt es viele Busunternehmen, die Cusco auf ihrer Strecke haben. Hier kann man beispielsweise von Lima über die Küste Perus in mindestens 3 Tagen nach Cusco fahren. Stopps an der Strecke wären zB Paracas (Küstenstadt), Huacachina (Oase in der Wüste) und Nazca (Ein Ort mit historischen Geoglyphen).
Auch Zugverbindungen gibt es in Cusco, diese sind aber sehr lokal.
Zu Lima habe ich euch bereits einige Tipps zusammengestellt, die ihr hier findet. Wer Lima ebenfalls auf die Reiseliste setzen will, sollte 2 Tage einplanen, denn die Stadt bietet sehr viel. Dazu kommen noch mindestens 3 Tage für die Busfahrt nach Cusco, wenn man über den Landweg nach Cusco reisen will. Mehr dazu findet ihr beim Podcast von traveloptimizer.
Wie lange soll ich in Cusco und dem heiligen Tal einplanen?
Wir hatten 5 Tage in Cusco und Umgebung und das war absolut notwendig um alle Highlights abzuklappern. Ich würde eher vorschlagen, 6 Tage mindestens einzuplanen. Wer noch den Inka Trail erwandern will, der kann hier noch ein paar Tage ergänzen. In Cusco und Umgebung lässt sich auf jeden Fall vieles entdecken und erwandern und man könnte wohl alleine in der Region 3 Wochen verbringen.
Übernachten in Cusco? Im Principe III wurden wir sehr freundlich aufgenommen.
Routenvorschlag: Erkundung Cusco & heiliges Tal der Inka
Tag 1: Cusco erkunden (optional 2 Tage)
Akklimatisierung in Cusco, Erkunden der Stadt, Erkunden der Inka Ruinen wie zB. Sagsaywaman.
Tag 2: Cusco – Alpakafarm – Pisac – Ollantaytambo – Aguas Calientes
Am ersten Tag geht es von Cusco mit dem Taxi (handeln!) erst zur Alpakafarm und dann nach Pisac. Dort kann man den Wochenmarkt erkunden, bevor es z.B. mit einem Uber oder zu Fuß zu den Inkastätten in Pisac geht. Anschließend geht es weiter nach Ollantaytambo, von wo aus man mit dem Zug nach Aguas Calientes kommt.
Alternativ und günstiger kann man auch zum Hidroelectrica fahren und von dort aus in ca. 10 km zu Machu Picchu wandern, oder natürlich den Inka Trail (4-5 Tage) nach Machu Picchu erwandern. Die Alternative mit Hidroelectrica kannte ich leider trotz intensiver Recherche nicht, aber Daniel, der Southtraveler stellt sie euch hier vor.
Tipp: Der Zug nach Aguas Calientes ist sehr teuer und sollte so weit wie möglich im Vorhinein gebucht werden, damit man die günstigeren Plätze bekommt.
Tag 3: Machu Picchu – Ollantaytambo
Am zweiten Tag geht es zu Machu Picchu und abends mit dem Zug retour von Aguas Calientes nach Ollantaytambo.
Achtung: Machu Picchu ist beliebt. Da die Tickets inzwischen reguliert sind, muss man Tickets weit im Vorhinein buchen.
Wie ihr Machu Picchu auf eigene Faust erkunden könnt, lest ihr in meinem Machu Picchu Beitrag.
Tag 4: Ollantaytambo – Maras – Moray – Cusco
Am dritten Tag kann man mit dem Taxi oder dem Sammeltaxi von Ollantaytambo nach Maras & Moray und retour nach Cusco fahren. In Ollantaytambo lohnen sich früh morgens noch die Inka Ruinen, in Maras sieht man die Salzterrassen, in Moray eine Landwirtschaftsschule der Inka.
Tag 5: Ausflug zum Rainbow Mountain
Der kunterbunte Rainbowmountain auf über 5000 Meter Höhe zieht aktuell Touristen aus aller Welt an. Und ich weiß auch warum, es ist nämlich tatsächlich ein wunderschönes Farbenspiel der Natur. Erkundbar ist der Rainbow Mountain über eine geführte Tour. Da die Tour am Vormittag startet, kann man am Abend erneut Cusco erkunden
Alles zur Erkundung des Rainbow Mountain gibt es hier
Tag 6: Humantay See
Sehr lohnenswert ist ein Tagesausflug zum Humantay See unweit von Cusco. Der Gletschersee schimmert in sattem blau. Viele Tourveranstalter bieten Tagesausflüge.
Akklimatisierung – Cusco und die Höhenkrankheit
Cusco liegt auf 3400 Höhenmetern und in dieser Höhe kann es leider passieren, dass der Körper mit dem Sauerstoffmangel nicht klar kommt und daher alle möglichen Nebenwirkungen zeigt. Deshalb muss man dem Körper meist etwas Ruhe gönnen und die Zeichen wahrnehmen. Mehr über die Höhenkrankheit könnt ihr in meinem detaillierten Bericht über Cusco nachlesen.
Fahrt zum Titicacasee (1 Tag)
Von Cusco gibt es regelmäßige Busverbindungen nach Puno, eine Stadt am Titicacasee auf peruanischer Seite. Die einfachste Möglichkeit ist dabei der Touristenbus, der auch am Weg einige Stopps einlegt. Ich kann den Bus sehr empfehlen. Man benötigt zwar statt 6-7 Stunden eher 10-11 Stunden, aber dafür sieht man am Weg kleine Dörfer, Inkaruinen und man stoppt bei einem Bergpass. Man könnte das wohl alles auch auf eigene Faust erkunden, da ich das aber nicht getan habe, würde ich euch da eher den Blog von southtraveler empfehlen, er hat schon viel in Peru bereist und hat sicherlich einige Tipps.
Erkundung Titicacasee – Copacabana (3 Tage)
Einen ausführlichen Guide zum Titicacasee habe ich bereits geschrieben und diesen findet ihr hier. Hier aber noch kurz ein paar Infos zusammengefasst
- Der Titicacasee ist der höchstgelegene größte See der Welt
- Peru und Bolivien teilen sich den Titicacasee.
- In Peru könnt ihr die Stadt Puno und die Floating Islands besuchen
- In Bolivien findet ihr den Ort Copacabana, die Inseln Isla del Sol und Isla de la Luna, die beide als (Mehr-)Tagesausflug dienen können
Wie viel Zeit soll ich beim Titicacasee einplanen?
Hier kann man von wenig bis viel Zeit einplanen, je nachdem, ob man etwas entspannen will, oder eher auf Sightseeing Reise ist. Ich denke aber, dass mindestens 3 Tage notwendig sind, um einige der Highlights abzudecken.
Wir haben die Floating Islands ausgelassen, da wir von so vielen negativen Erlebnissen gehört hatten, dass dies inzwischen eine reine Touristenabzocke ist. Die Floating Islands sind geeignet für einen Halbtages-/Tagesausflug und liegen im Titicacasee auf der peruanischen Seite, sind daher von Puno erreichbar. Die Floating Islands sind durch Schilf erbaute Inseln der Uros, der Ureinwohner. Mehr dazu findet ihr hier
Routenvorschlag: Erkundung Titicacasee
Tag 8 + 9: Fahrt nach Copacabana + Erkundung Copacabana &Isla de la Sol
Morgens fährt ein Bus von Puno (Peru) nach Copacabana (Bolivien) und am Nachmittag kann man schön den Ort mit Kreuzweg und Basilika erkunden. Die Busfahrt ist unkompliziert, die Busse stoppen an der Grenze und der Grenzübertritt ist unproblematisch.
In Copacabana hatten wir dann ca. 2 Tage (halber Tag nach Anreise von Puno, ganzer Tag auf der Isla del Sol, halber Tag mit Abreise um 13:00 nach La Paz), was mir absolut gereicht hat um zu entspannen und das wichtigste zu sehen. Die Isla de la Luna haben wir ausgelassen und auf der Isla del Sol ist durch einen Konflikt aktuell (Oktober 2019) die halbe Insel für Besucher gesperrt, weshalb man auch hier relativ schnell durch ist. Viele Backpacker verbringen hier aber auch eine Woche oder länger und nutzen die Destination zum entspannen nach dem Trubel von La Paz.
Mehr dazu könnt ihr in meinem detaillierten Beitrag über den Titicacasee lesen.
Tag 10: Fahrt nach La Paz
Mit dem Sammeltaxi oder Bus geht es für wenige Euro vom Titicacasee in ca. 4 Stunden nach La Paz. Auf dem Weg muss man den See mit einer Fähre überqueren, das ist ein Abenteuer. Die bolivianischen Fähren sind nämlich wenig vertrauenserweckend.
La Paz (2 Tage – Tag 11 und 12)
Die „inoffizielle Hauptstadt“ Boliviens ist so richtig chaotisch, laut und wild, hat aber ihren Charme. Mir hat es in La Paz wirklich super gefallen, ich mag diesen Trubel und das leichte Chaos, was aber sicher nicht jedermanns Sache ist.
Wie erkundet man La Paz? Meine Tipps gibt es hier.
Wie komme ich nach La Paz?
La Paz hat in El Alto einen Flughafen, den es sich aber nur empfiehlt anzufliegen, wenn man mit der Höhe bereits vertraut ist, denn La Paz liegt auf über 3600m Höhe und dementsprechend höhenkrank kann man werden.
Vom Titicacasee gibt es täglich Busse und Taxi Collectivo um wenige Dollar. Ich würde allen, die ein bisschen mit Übelkeit auf Autostrecken zu kämpfen haben, den großen Bus empfehlen, da die Straße sehr holprig ist und der Bus das relativ gut abfedert. Am Weg muss man einmal den See queren, hier heißt es raus aus dem Bus, rein in eine Fähre (extra zu zahlen, 2 Bolivianos), der Bus wird auch auf eine nicht sehr vertrauenserweckende Fähre gebracht und so überquert man den See.
Wie viel Zeit soll ich in La Paz einplanen?
Viele nutzen La Paz nur als Stopover und haben keine Zeit, die Stadt zu sehen. Wir hatten nur einen Tag geplant, was mit sehr frühem aufwachen und flottem Sightseeing okay war, wer die Stadt etwas genießen will, sollte aber mehr Zeit einplanen. La Paz bietet wirklich viele Facetten. Die Stadt generell gilt nicht als ganz so sicher, ich habe mich aber sehr wohl gefühlt. Ein bisschen Menschenverstand kann hier nicht schaden – Nachts sollte man sich zB nur in Downtown / Miraflores aufhalten, generell gilt keinen teure Accessoires tragen, nicht als schriller Paradiesvogel herumlaufen und in gewissen Regionen die Kamera eher in den Rucksack geben, um nicht ganz so offensichtlich aufzufallen. Insbesondere in El Alto sollte man seine Wertsachen nicht zur Schau stellen.
Nachtfahrt nach Uyuni
Mit dem Bus geht es weiter nach Uyuni, um die größte Salzwüste der Welt zu erkunden. Ich kann den Nachtbus sehr empfehlen. Wer die Premium Plätze bucht, hat einen Sitzplatz, den man fast zu einem Liegeplatz umfunktionieren kann. Zudem gibt es Abendessen und Frühstück. Man startet abends in La Paz und nach 10 Stunden Fahrt kommt man relativ entspannt in Uyuni an und kann sofort mit der Tour starten. Den Bus buchen kann man auf mehreren Plattformen, unter anderem hier bei Getyourguide.
Salzwüste Salar de Uyuni (3 Tage – Tag 13-15)
Die größte Salzwüste der Welt ist absolut einen Besuch wert und zwar am besten einen 3 tägigen. Vom kleinen, verschlafenen Ort Uyuni starten täglich Touren und es empfiehlt sich eine der 3 Tage-Touren, die nicht nur die Salzwüste ansteuern, sondern auch die Laguna Colorada, Geysire, Hot Springs und vieles mehr. Die Touren kann man dabei entweder im Internet oder zB in La Paz vorbuchen. Man kann natürlich die Tour auch vorort in Uyuni buchen, wer aber frühmorgens mit dem Nachtbus von La Paz ankommt, der sollte die Tour vorbuchen, auch wenn man vorort wahrscheinlich spontan auch noch wo einen Platz findet – die Frage ist dann eben, welche Tour man spontan noch bekommt.
Unsere Tour mit Perla de la Bolivia kann ich bedingt empfehlen. Grundsätzlich war die Tour cool und es waren alle Stopps inkludiert, die man so haben wollte, was mich aber unheimlich gestört hat, war die teilweise viel zu kurz, teilweise viel zu lang berechnete Zeit für diverse Stopps und dass man ständig in der Gruppe bleiben sollte und kaum Zeit hatte, selbst etwas zu erkunden und zu fotografieren.
Einen ausführlichen Bericht zur Salar de Uyuni gibt es hier.
Wie komme ich nach Uyuni?
Uyuni hat einen Flughafen, über den viele Touristen anreisen. Da ich aber versuchen wollte, so wenig wie möglich in Südamerika zu fliegen, suchte ich nach Alternativen und es gibt eine wirklich tolle Alternative, nämlich einen Bus über Nacht von La Paz. Der Bus benötigt ca. 10 Stunden nach Uyuni. Im Bus gibt es auch die Möglichkeit, breite Sitzplätze mit Liegefunktion (nicht komplett, aber immerhin um die 160 Grad) zu buchen. Diese sind um ein paar Dollar teurer, aber es absolut wert.
Wie viel Zeit soll ich in der Salzwüste einplanen?
Wie bereits erwähnt würde ich mindestens die 3-Tages-Tour einplanen, denn die Laguna Colorada und die Geysire sind echte Naturschätze.
Sucre (2 Tage – Tag 16 & 17)
Die Hauptstadt Boliviens habe ich bei meinem Besuch leider ausgelassen, was ich im Nachhinein sehr bereue, denn die Stadt soll eine der schönsten Städte Südamerikas sein. Geografisch liegt Sucre irgendwo auf halber Strecke zwischen La Paz und Uyuni.
Wie komme ich nach Sucre?
Würde man nach meinem Reiseroutenvorschlag gehen, würde ich auf jeden Fall eine Busfahrt von Uyuni nach Sucre empfehlen. Dazu gibt es ein paar Busunternehmen die einen von A nach B bringen, unter anderem auch mit einem Nachtbus. Alternativ, aber nicht ganz so umweltfreundlich, ist ein Direktflug von Uyuni nach Sucre
Sehenswertes in Sucre
- Kathedrale
- Altstadt
- Casa de Libertad
- Plaza 25 de Mayo
- Kloster San Felipe de Neri
- Parque Bolivar
- Palacete El Guereo
- Kloster La Recoleta
- Genieße die unschlagbare Aussicht über die Stadt
- Lerne mehr über den Franziskaner-Orden, von dem das Kloster gegründet wurde