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Die bolivianische Salzwüste Salar de Uyuni misst mehr als 10.000 km2 und ist damit die größte Salzwüste der Welt. Spätestens seit von vielen Leuten die lustigen Salzwüste Fotos mit den verschiedenen Perspektiven aufgetaucht sind, ist die Salar de Uyuni bei Reisenden und auch Nicht-Reisenden bekannt geworden. Für mich stand die Salar de Uyuni schon länger auf meiner Reiseliste, seit einem Bericht im TV, wo das Salzhotel und die Salzwüste vorgestellt wurden. Nun war es endlich so weit und ich durfte Südamerika bereisen und dabei ging es auch in die Salar de Uyuni – und ich wurde wirklich nicht enttäuscht.
Anreise zur Salar de Uyuni
Geographisch liegt die Salzwüste in Bolivien, allerdings sehr nahe an der chilenischen Grenze und bei den Touren kommt man auch bis zur chilenischen Grenze bzw. kann man die Touren auch in Chile (in San Pedro de Atacama) starten.
Von Bolivien kommend kann man den Startort Uyuni am einfachsten (und am klimaschonendsten) von La Paz mit dem Bus erreichen. Sehr empfehlenswert ist dabei der Nachtbus, welcher sogar Sessel mit angenehmer Liegefunktion und Verpflegung im Bus bietet. Den Bus könnt ihr hier buchen. Die Fahrt dauert ca. 10 Stunden und man legt eine kleine Pause ein und in manchen Bussen gibt es WLAN. Alternativ kann man nach Uyuni auch fliegen. Von der Hauptstadt Boliviens, Sucre, gibt es ebenfalls einen Bus. In Uyuni gibt es nicht viel, aber einige Unterkünfte kann man hier finden.
Wer von Chile kommt, ist in ca. 1 Stunde von San Pedro de Atacama an der Grenze zu der Lagunenregion, die man bei den Touren bereist, weshalb auch von San Pedro de Atacama viele Touren angeboten werden. San Pedro de Atacama bietet sich super für eine Übernachtung an, dort findet man viele Unterkünfte, wir haben zB in dieser hier übernachtet und waren sehr zufrieden.
Tipp: Empfehlenswert ist es auch, die Salzwüste mit einem Besuch bei der Atacamawüste zu verbinden. Man kann bei der Tour nämlich üblicherweise sagen, dass man zur chilenischen Grenze will und dann bekommt man einen Transfer nach Chile für einen kleinen Aufpreis und ist im Nu in San Pedro de Atacama. Meinen Beitrag zur Atacamawüste könnt ihr hier finden.
Wie bereist man die Salar de Uyuni?
Die Salar de Uyuni mit den vielen Lagunen rundum (dazu später mehr) ist wahrhaft ein spezieller Ort, den man aber nicht auf eigene Faust bereisen kann, sondern man muss sich einer der vielen Touren anschließen, die sich tagtäglich auf den Weg machen, die Wüste zu besuchen. Dabei gibt es verschiedene Tourenanbieter und auch verschiedene Punkte, die von den Touren besucht werden. Ich würde auf jeden Fall die 3 Tage / 2 Nächte Tour empfehlen, denn hier besucht man auch die wunderschöne Laguna Colorada, sieht Flamingos in freier Natur, Geysire und Hot Springs.
Wo buche ich meine Salar de Uyuni Tour?
Die Touren sind üblicherweise in spanisch, außer man bucht bewusst eine englischsprachige Tour. Gebucht werden kann vorort in Uyuni, in La Paz bei einem der vielen Tourenveranstalter, oder auch im Internet. Da wir mit dem Nachtbus von La Paz nach Uyuni fuhren und Uyuni selbst wenig spektakulär ist, wollten wir sofort am gleichen Tag noch die Möglichkeit haben, unsere Tour zu starten, weshalb wir uns dafür entschieden, die Tour online zu buchen. Unsere Tour war mit dem Veranstalter Perla de la Bolivia und meine Meinung fiel weniger positiv aus, als die Rezensionen, die ich vorab zu dem Veranstalter gesehen hatte. Generell gibt es leider viele sehr schwarze Schafe bei diesen Touren, weshalb es sich durchaus empfiehlt, vorab ein bisschen zu recherchieren, mit wem ihr unterwegs sein wollt.
Was kostet eine Uyuni Tour?
3-Tages-Touren gibt es um 100-200 Euro, je nachdem, ob ein englischsprachiger Guide erwünscht ist, welche Unterkünfte dabei sind, ob man auch Sonnenuntergang in der Wüste hat, etc. Bei der Buchung muss man darauf achten, was tatsächlich alles inkludiert ist, denn manche Touren verzichten auf den Sonnenuntergang oder auf die Hot Springs. Zudem muss man etwas Bargeld mit sich bringen, denn die Toiletten in der Wüste sind üblicherweise extra zu zahlen (ca. 5 Bolivianos), der Eintritt zur Isla Incahuasi (20 Bolivianos) und der Eintritt in den Nationalpark (150 Bolivianos). Im Nationalpark gibt es keine Möglichkeit, Geld zu wechseln oder abzuheben und in Uyuni bekommt man nur selten Geld an den Automaten. Wechselstuben sind in Uyuni zu fairen Wechselpreisen vorhanden.
Unterkünfte in der Uyuni
Die 3-Tages-Tour beinhaltet 2 Übernachtungen in der Wüste und etwas außerhalb davon. Alle Unterkünfte sind eher einfach, da es in der Wüste und Umgebung kaum gute Anbindungen an Wasser und Strom gibt. Die erste Nacht verbrachten wir in einem aus Salz erbauten Hotel, das hauptsächlich aus touristischen Gründen so erbaut wird. Die zweite Unterkunft war eine sehr sehr sehr einfache Unterkunft, wo es in den Räumen ein Bett gab und es in der Nacht richtig kalt wurde. Die Toiletten waren hier am Gang und Duschen gab es keine. Generell sind die Zimmer bei den normalen Touren Mehrbettzimmer, ähnlich wie in einem Hostel.
Tipp: Unbedingt bei dem Tourenveranstalter nachfragen, ob ein Schlafsack zur Verfügung steht, denn die zweite Nacht kann es richtig kalt werden.
Highlights bei der Salar de Uyuni 3 Tagestour
Wie oben bereits erwähnt, würde ich auf jeden Fall die 3 Tagestour empfehlen, denn die Natur ist an allen 3 Tagen einfach atemberaubend, spektakulär und abwechslungsreich.
Zugfriedhof in Uyuni
Üblicherweise ist der erste Stopp bei einer Uyuni Tour der Zugfriedhof in Uyuni. Hier wurden viele Züge abgestellt, die irgendwann mit neueren ersetzt wurden, und nun verrosten diese dahin. Dabei kann man alte Lokomotiven von innen besuchen und sich die Geschichte der Region bildlich ausmalen.
So nah und doch so fern – unterwegs in der Salzwüste
Als nächsten Stopp kommt man direkt in die Salzwüste, wo es bei uns ein Mittagessen gab, bevor es noch tiefer in die Wüste hinein ging. Die Dimensionen der Salzwüste werden einem erst wirklich bewusst, wenn man im Auto darüber fährt und einfach nur die unendliche Weite und Salz über Salz mit ein paar Hügeln in der Entfernung sieht. Beim ersten Stopp tauchte die Frage auf, wie weit einer der Berge entfernt ist, die man auf der Fahrt gesehen hatte. Meiner Einschätzung nach hätte ich 50km gesagt, wurde allerdings sofort vor den Kopf gestoßen, denn der Vulkan war 200km entfernt! Hier lernt man wahrhaft, was das Wort „Wüste“ bedeutet und man beginnt zu verstehen, wie es passieren kann, dass sich Menschen in der Wüste verirren und ihre Wasservorräte zu Ende gehen.
Im südamerikanischen Winter zur Regenzeit steht die Wüste üblicherweise unter Wasser, was tolle Spiegelungen für Fotos ergibt, allerdings weniger optimal für die Fahrt durch die Wüste ist. Hier kann es schon passieren, dass man mit der Tour nicht die übliche gesamte Strecke besuchen kann.
Nach dem Mittagessen gab es bei uns einen ausgedehnten Fotostopp, um einige der typischen Perspektiven-Fotos in der Uyuni zu machen. Hier kann man die Salzkristalle der Wüste genau betrachten.
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Isla Incahuasi
Jahrhunderte Jahre alte Kakteen findet man auf der Isla Incahuasi, einer der Inseln mitten in der Salzwüste. Die Kakteen sind teilweise geschätzt um die 4-5 Meter hoch und geben schon ein spektakuläres Bild ab.
Sonnenuntergang in der Salzwüste
Nach der Isla Incahuasi ging es für uns bereits zu unserem Spot für Sonnenuntergang. Der Sonnenuntergang war wirklich schön, einzig aus Fotogründen war unser Spot suboptimal, weil wir bereits die Wüste fast verlassen hatten und somit kaum noch die Salzrand-Hexagon am Boden sichtbar waren.
Vulkan Ollagüe
Tag 2 startete bei uns mit einer langen Fahrt weg von der Salzwüste über ein weiteres kleines Salzplateau bis hin zu einem Aussichtspunkt zum immer noch aktiven Vulkan Ollagüe.
Lagunentour – Laguna Cañapa, Laguna Hedionda, Laguna Colorada
Weiter ging es mit den ersten Flamingos in den vielen schönen Lagunen. Die Lagunen waren wirklich eines der Highlights der Tour, insbesondere die am Ende des Tages besuchte Laguna Colorada. Am Weg zwischen den Lagunen gab es hier auch einige Stopps bei Felsformationen und vielem mehr.
Sol de Mañana + heiße Quellen
Tag 3 beginnt mit einem viel zu frühen Wecker mitten in der Nacht, denn hier geht es üblicherweise zu den Geysiren im Thermalgebiet Sol de Mañana. Der Sonnenaufgang hinter den Dampfwolken war wirklich spektakulär, der Gestank der Geysir aber auch 😉
Anschließend konnten wir noch in den heißen Quellen baden. Dies ist wirklich wunderschön, auch wenn die Außentemperatur weniger dazu einlädt, sich in Badekleidung zu schälen.
Laguna Verde
Nach dem Bad und einem kurzen Stopp ging es für uns noch zur Laguna Verde, einer Lagune am Fuß des Vulkans Licancabur, die wohl die gefährlichste Lagune ist, denn diese enthält giftiges Arsen. Arsen und einige andere Mineralien bilden die Grundlage für die türkise oder grüne Färbung, die man je nach Wind und Wetter beobachten kann.
Damit wurde unsere Tour abgeschlossen und wir hatten noch unseren Transfer nach Chile. Wunderschön habe ich die Natur und alles in Erinnerung, die Tour selbst war okay, leider wurde viel zu wenig Freiraum geboten, was dazu führte, dass man teilweise kaum Zeit hatte, Fotos zu machen, was mich persönlich sehr geärgert hatte. Dies hing allerdings auch von unserem Reiseguide ab, denn dieser erzählte immer sehr viele (sehr interessante) Infos, die eben viel Zeit kosteten. Alles in allem kann ich auf jeden Fall die Uyuni + Lagunentour sehr empfehlen.