Venedig ist eine Stadt wie keine andere. Erbaut auf Inseln inmitten einer Lagune fasziniert die Stadt Touristen aus aller Welt. Bei unserem Norditalien Roadtrip im September wollte ich unbedingt einen kurzen Abstecher nach Venedig und dessen Inseln machen, denn mein letzter Aufenthalt in der berühmten italienischen Stadt war schon viele Jahre her und damals hat es mir extrem gefallen.
Navigiere zu...
Verkehrsmittel in Venedig
In Venedig gibt es keine Straßen oder Autos. Boote dienen in der Lagunenstadt auf den Kanälen als Verkehrsmittel und als Fußgänger kann man durch die vielen Gassen und die insgesamt über 400 Brücken ans Ziel kommen. Ich war sehr begeistert von dem extrem gut ausgebauten Netz an öffentlichen Booten, wir mussten nie lange warten, bis uns wieder ein Boot aufgegabelt hat. Auch die Taxis sind in dieser Stadt kleine Boote, die dich überall an dein Ziel bringen, da fühlt man sich fast wie in einem der vielen Filme, die in Venedig gedreht wurden. Da die Boote natürlich nicht überall hinkommen, muss man auch viel zu Fuß gehen, was mir sowieso immer am besten gefällt. Die kleinen Gassen sind so entzückend, immer wieder findet man hinter einer Abbiegung ein neues schönes Motiv, von denen ich euch einige vorstellen will.
Sehenswürdigkeiten in Venedig
Venedig ist eine Touristenstadt. Punkt aus Ende. Auch wenn es die klassischen “Nicht-Touristen” nicht zugeben wollen, aber die touristischen Plätze in Venedig sind wirklich schön. Deshalb hier meine Empfehlungen von Sehenswürdigkeiten, die ihr gesehen haben müsst:
Canal Grande
Meine Mama hat immer vom tollen Canal Grande in Venedig geredet und wie schön dieser doch sei. Ganz verstanden habe ich nie, was sie mir damit eigentlich genau sagen will, was vielleicht auch an meinem nicht vorhandenen italienischen Sprachsatz mit 10 Jahren gelegen hat. Der Canal Grande ist nämlich einfach nur der größte/breiteste Kanal, der sich durch die komplette Stadt schlängelt. Hier kann man mit den “Öffi-Booten” von Station zu Station schippern und somit die Stadt durchqueren. 4km lang, immer zwischen 30 und 70 Meter breit und ungefähr 5 Meter tief ist der Canale Grande in Venedig. Dabei bekommt man an vielen Stellen einen sehr guten Ausblick auf die Gebäude vom Wasser aus. Wir sind den Canal Grande 2x mit einem Boot durchquert und ich fand es beide Male ein einzigartig schönes Erlebnis.
Santa maria della Salute
Die barocke Kirche Santa maria della Salute liegt perfekt an der Einfahrt zum Canal Grande und sie prägt damit und mit ihrer Größe und Erscheinung das Bild der Stadt. Erbaut wurde sie aufgrund einer Pestepidemie im Jahr 1630, fertiggestellt und eröffnet im Jahr 1687. Wir hatten unsere Unterkunft unweit von der Kirche und es lohnt sich sehr, die Gegend dort zu erkunden. Man findet viele nette Kanäle, die teilweise sehr verlassen sind, weil sich auf dieser Seite von Venedig nicht allzu viele Touristen aufhalten.
Ponte dell Accademia
Eine fantastische Aussicht auf die Kirche und die Einfahrtsschneise vom Canal Grande hat man von der Ponte dell Accademia. Dort lässt sich auch wunderbar der Sonnenuntergang beobachten. Wir hatten leider mit dem Wetter so ein Pech, dass wir keinen wirklichen Sonnenuntergang hatten, aber dennoch würde ich diese Brücke für Sonnenuntergangsfans empfehlen.
Rialtobrücke
Venedig ist für viele Brücken berühmt, aber die wohl bekannteste davon ist die Rialtobrücke. Gespannt über den Canal Grande ist sie 48m lang und eines der ältesten Bauwerke in der Stadt. Wer einen guten Blick auf die Rialtobrücke haben will, sollte von dort aus mit dem Öffi-Boot Richtung Markusplatz fahren. Wenn ihr euch dann auf den offenen, hinteren Bereich des Bootes stellt, werdet ihr einen super Ausblick haben. Der Name Rialto kommt übrigens vom Gebiet Rialto, das früher ein guter Handelsplatz in Venedig war. Rialto bedeutet übersetzt “hohes Ufer”, die Gegend dort ist auch die am höchsten gelegene.
Seufzerbrücke
Eine weitere sehr bekannte Brücke in Venedig ist die Seufzerbrücke. Mir waren dort untertags immer viel zu viele Menschen, da schieben sich wirklich die Massen über die nahe liegende kleine Brücke, um einen Blick auf die Seufzerbrücke zu erhaschen. Deshalb sind wir am Abend noch einmal vorbei gegangen. Die Seufzerbrücke verbindet den Dogenpalast und das neue Gefängnis über einen der kleinen Kanäle. Erstellt wurde sie um 1600 und den Namen bekam sie angeblich dann später von der Tatsache, dass die Verurteilten bei ihrer Überstellung in das Gefängnis mit einem letzten Seufzer noch einen Blick auf das Meer bzw. die Lagune werfen konnten. Die Brücke sticht auf jeden Fall hervor, da sie nicht klassisch direkt am Wasser, sondern weit oben in der Luft erbaut wurde.
Markusplatz, Markusdom und Markusturm
Der bekannteste und in der Vergangenheit wichtigste Platz für Veranstaltungen, Verkündungen und vieles mehr ist der Markusplatz. Angrenzend liegt der Markusdom (Basilica di San Marco) und dessen Glockenturm, der Markusturm. Mit seiner Höhe von 98,5 Metern ist er das höchste Gebäude in Venedig. Er ist das bekannteste Gebäude der Stadt und wurde im venezianischen El paron de casa (Herr des Hauses) genannt. Ich persönlich verstehe die Faszination Markusplatz nicht ganz. Die vielen Touristen, die Verkäufer von Ramsch und die vielen Tauben machen mich eher müde. Als Kind hatte ich aber auf jeden Fall meinen Spaß mit den Tauben, die dort durch die Fütterung von den Touristen eigentlich viele Probleme machen. Die Kirche ist sehr schön, die lange Wartezeit um hineinzugelangen eher nicht so. Da ich inzwischen schon so viele Kirchen gesehen habe, haben wir uns einen Besuch von innen erspart. Wir waren generell nur kurz, als wir den Platz überqueren mussten, am Markusplatz. Abends sind wir dann auch noch einmal zufällig vorbei gekommen und ohne Touristen war es dann doch schön den großen Platz mit Turm und Kirche zu sehen. Wer eine gute Aussicht auf die Stadt bekommen will, dem empfehle ich übrigens eine Fahrt auf den Turm. Dieses Mal haben wir es wegen des Schlechtwetters unterlassen, aber als Kind war ich einmal oben und habe die Aussicht noch als sehr gut in Erinnerung.
Fazit zur Gondelfahrt in Venedig
Für viele sind die Gondeln in Venedig eine der romantischsten Wege, die Stadt zu erkunden. Wir hatten bei unserem Hotel eine Gratis Gondelfahrt zur Überquerung vom Canal Grande inkludiert und deshalb wollten wir das auch irgendwie ausprobieren. Mein Fazit: Naja, also irgendwie konnte ich dem Ganzen überhaupt nichts abgewinnen. Es war nett, aber mehr schon nicht. Ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, was daran romantisch sein soll, eine von 20 Gondeln in einem der kleinen Kanäle zu sein. Das mag jeder anders empfinden, aber von mir bekommt die Gondelfahrt keine Empfehlung.
Abseits der Touristenpfade unterwegs sein in Venedig
Wer nicht das klassische Touristenprogramm abziehen will, dem empfehle ich, einfach zu Fuß zu gehen. Je weiter man von den Touristenzentren wegkommt, desto ruhiger wird es. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass die Kanäle, Brücken und Häuser in den Touristenzentren am schönsten sind. Dennoch sind die Gegenden, die abseits vom Schuss liegen, einen Ausflug wert. Hier findet man viele urige Ecken, kleine Cafes und günstigere Restaurants.
Essen gehen
Venedig ist für europäische Verhältnisse unglaublich teuer was die Verpflegung betrifft. Wer nicht aufpasst, kann schon einmal für einen Kaffee 6 Euro zahlen. Daher mein Tipp: Startet mit der Restaurantsuche nicht erst vorort und schon gar nicht in der Nähe von den Anlegestellen für die Boote der Tagestouristen. Ein Restaurant bzw eine Pizzeria die ich empfehlen kann ist das Ae Oche. Auch hier sind hauptsächlich Touristen, aber die Preise sind fair und die Pizzen gut.
Übernachten in Venedig und die Stadt (fast) ohne Touristen erkunden
Wer Venedig in seiner vollen Pracht erleben will, dem würde ich einen Aufenthalt auf der kleinen Insel empfehlen. Es gibt doch einige Hotels, die zwar meist nicht ganz günstig sind, aber zumindest eine Nacht zahlt sich auf jeden Fall aus. Abends, wenn die vielen Tagestouristen und die Besucher von den Kreuzfahrtschiffen wieder weg sind, kehrt eine schöne Ruhe ein, die bis zur Morgendämmerung hält. Am Morgen, bevor die Tagestouristen wieder anlegen, kann man dann noch angenehm den, üblicherweise von Touristen belagerten, Markusplatz erkunden und fotografieren.
So, das war es mit meinen Tipps für Venedig. Schreibt mir doch in die Kommentare ob ihr auch noch gute Tipps habt und wie euch Venedig so gefallen hat. Demnächst kommt dann ein Beitrag zur Insel Burano und Murano online. Jetzt aber noch ein paar Bilder:
10 Kommentare
Ach Venedig, ich hab mich auf Anhieb in die Lagunenstadt verliebt. Ebenfalls sehenswert ist die Insel Murano, die für ihre Glaskunst bekannt ist. Eine kurze Fahrt mit dem Vaporetto und schon ist man dort. Burano soll auch toll sein, das kenne ich noch nicht – steht beim nächsten Besuch auf der To Do-Liste 😉
Hi Christine,
Ja in Burano und Murano waren wir auch 🙂 Dazu kommt ein gesonderter Blogpost, weil das wäre viel zu viel geworden. Murano hat mir die Insel selbst ja nicht so gut gefallen, aber die Glasbläsereien sind natürlich fantastisch. Burano ist super schön, die vielen bunten Häuser. Bei uns hat es leider ständig geregnet, in Burano waren schon einige Straßen unter Wasser.
Lg, Sabi
Ach was für traumhaft schöne Bilder.
Da bekommt man einfach nur Fernweh pur.
Ich muss zugeben ich war noch nie in Italien, wobei mich dieses land echt anzieht.
Gerade Venedig finde ich so spektakulär.
Tolle Fotos hast du mitgebracht..
schau gerne auf meinem BLOG vorbei und auf INSTAGRAM
Hallo Amely,
Vielen Dank!
lg
Wundervolle Bilder, Venedig ist wirklich ein Traum!
Liebe Grüße
Jimena von littlethingcalledlove.de
Hallo Jimena,
Vielen lieben Dank.
lg
Venedig ist eine super Stadt. Wichtig ist das Flair bei Sonnenuntergang zu erleben. Schlendert Abends durch die Gassen, denn da sind fast alle Tagestouristen dahin.
Geungener Blogbeitrag!
LG von so-asien.at
Ja absolut, am Abend ist es echt traumhaft. Leider wurde uns der Sonnenuntergang wegen dem schlechten Wetter verwehrt, aber die Stimmung war einfach so gemütlich abends.
lg und danke 🙂
Hallo Sabrina,
wir waren letzte Woche in venedig, ich bereits das zweite Mal, und es war (bis auf die 34 Grad Hochsommertemperatur) wunderschön.
Schade, dass du der Gondelfahrt nichts abgewinnen konntest, wir fanden es wunderschön alles aus einer anderen Perspektive zu beobachten und in einer exklusiven Gondel für uns 2 die kleinen Wassergassen, Hausdetails und den Canal Grande zu sehen, würde das jederzeit wiederholen.
Ansonsten schöner Artikel.
Liebe Grüße
Christoph – this is us
Hallo Christoph,
Ach das ist schön 🙂 Ja, es liegt immer total im Auge des Betrachters, freue mich dass es euch gefallen hat!