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Venedig ist eine Stadt wie keine andere. Erbaut auf Inseln inmitten einer Lagune fasziniert die Stadt Touristen aus aller Welt. Die letzten Jahre durfte ich Venedig nach langer Pause wieder 2x besuchen und habe so wieder frische Eindrücke von der Stadt gewonnen. Als Kind konnte ich es nie nachvollziehen, warum Venedig so gehyped wird, aber inzwischen muss ich sagen – Amore, Venedig du bist schön! Hier sind nun meine Tipps und Tricks für die Lagunenstadt.
Beitrag aus 2017, überarbeitet 2022
Verkehrsmittel in Venedig
In Venedig gibt es keine Straßen oder Autos. Boote dienen in der Lagunenstadt auf den Kanälen als Verkehrsmittel und als Fußgänger kann man durch die vielen Gassen und die insgesamt über 400 Brücken ans Ziel kommen. Ich war sehr begeistert von dem extrem gut ausgebauten Netz an öffentlichen Booten, wir mussten nie lange warten, bis uns wieder ein Boot aufgegabelt hat. Auch die Taxis sind in dieser Stadt kleine Boote, die dich überall an dein Ziel bringen, da fühlt man sich fast wie in einem der vielen Filme, die in Venedig gedreht wurden. Da die Boote natürlich nicht überall hinkommen, muss man auch viel zu Fuß gehen, was mir sowieso immer am besten gefällt. Die kleinen Gassen sind so entzückend, immer wieder findet man hinter einer Abbiegung ein neues schönes Motiv, von denen ich euch einige vorstellen will.
PS: Die aktuellen Preise für eine Bootsfahrt, die ich im Kopf habe, liegen bei 7 Euro…. pro Fahrt! Daher lohnt sich ein Mehrtagesticket, wenn man länger in der Stadt ist und geplant hat, Burano und Murano zu besuchen.
Sehenswürdigkeiten in Venedig
Venedig ist eine Touristenstadt. Punkt aus Ende. Auch wenn es die klassischen „Nicht-Touristen“ nicht zugeben wollen, aber die touristischen Plätze in Venedig sind wirklich schön. Deshalb hier meine Empfehlungen von Sehenswürdigkeiten, die ihr gesehen haben müsst:
Canal Grande
Meine Mama hat immer vom tollen Canal Grande in Venedig geredet und wie schön dieser doch sei. Ganz verstanden habe ich nie, was sie mir damit eigentlich genau sagen will, was vielleicht auch an meinem nicht vorhandenen italienischen Sprachsatz mit 10 Jahren gelegen hat. Der Canal Grande ist nämlich einfach nur der größte/breiteste Kanal, der sich durch die komplette Stadt schlängelt. Hier kann man mit den „Öffi-Booten“ von Station zu Station schippern und somit die Stadt durchqueren. 4km lang, immer zwischen 30 und 70 Meter breit und ungefähr 5 Meter tief ist der Canale Grande in Venedig. Dabei bekommt man an vielen Stellen einen sehr guten Ausblick auf die Gebäude vom Wasser aus. Wir sind den Canal Grande 2x mit einem Boot durchquert und ich fand es beide Male ein einzigartig schönes Erlebnis.
Ponte dell Accademia
Eine fantastische Aussicht auf die Kirche und die Einfahrtsschneise vom Canal Grande hat man von der Ponte dell Accademia. Dort lässt sich auch wunderbar der Sonnenuntergang oder der Sonnenaufgang beobachten.
Santa maria della Salute
Die barocke Kirche Santa maria della Salute liegt perfekt an der Einfahrt zum Canal Grande und sie prägt damit und mit ihrer Größe und Erscheinung das Bild der Stadt. Erbaut wurde sie aufgrund einer Pestepidemie im Jahr 1630, fertiggestellt und eröffnet im Jahr 1687. Wir hatten unsere Unterkunft unweit von der Kirche und es lohnt sich sehr, die Gegend dort zu erkunden. Man findet viele nette Kanäle, die teilweise sehr verlassen sind, weil sich auf dieser Seite von Venedig nicht allzu viele Touristen aufhalten. Wer also nach einem Geheimtipp für Venedig sucht: unbedingt hier 🙂
Rialtobrücke
Venedig ist für viele Brücken berühmt, aber die wohl bekannteste davon ist die Rialtobrücke. Gespannt über den Canal Grande ist sie 48m lang und eines der ältesten Bauwerke in der Stadt. Wer einen guten Blick auf die Rialtobrücke haben will, sollte von dort aus mit dem Öffi-Boot Richtung Markusplatz fahren. Wenn ihr euch dann auf den offenen, hinteren Bereich des Bootes stellt, werdet ihr einen super Ausblick haben. Der Name Rialto kommt übrigens vom Gebiet Rialto, das früher ein guter Handelsplatz in Venedig war. Rialto bedeutet übersetzt „hohes Ufer“, die Gegend dort ist auch die am höchsten gelegene.
Seufzerbrücke
Eine weitere sehr bekannte Brücke in Venedig ist die Seufzerbrücke. Mir waren dort untertags immer viel zu viele Menschen, da schieben sich wirklich die Massen über die nahe liegende kleine Brücke, um einen Blick auf die Seufzerbrücke zu erhaschen. Deshalb bin ich am Abend und am frühen Morgen noch einmal vorbei gegangen. Die Seufzerbrücke verbindet den Dogenpalast und das neue Gefängnis über einen der kleinen Kanäle. Erstellt wurde sie um 1600 und den Namen bekam sie angeblich dann später von der Tatsache, dass die Verurteilten bei ihrer Überstellung in das Gefängnis mit einem letzten Seufzer noch einen Blick auf das Meer bzw. die Lagune werfen konnten. Die Brücke sticht auf jeden Fall hervor, da sie nicht klassisch direkt am Wasser, sondern weit oben in der Luft erbaut wurde.
Markusplatz, Markusdom und Markusturm
Der bekannteste und in der Vergangenheit wichtigste Platz für Veranstaltungen, Verkündungen und vieles mehr ist der Markusplatz. Angrenzend liegt der Markusdom (Basilica di San Marco) und dessen Glockenturm, der Markusturm. Mit seiner Höhe von 98,5 Metern ist er das höchste Gebäude in Venedig. Er ist das bekannteste Gebäude der Stadt und wurde im venezianischen El paron de casa (Herr des Hauses) genannt. Ich persönlich verstehe die Faszination Markusplatz nicht ganz. Die vielen Touristen, die Verkäufer von Ramsch und die vielen Tauben machen mich eher müde, auch wenn der Platz sehr schön ist. Nun war ich aber auch zu Sonnenaufgang unterwegs und zu dieser Zeit, wo der Platz noch so ruhig ist, ist es wirklich schön, der Stadt hier beim Erwachen zuzusehen.
Die Kirche ist sehr schön, die lange Wartezeit um hineinzugelangen eher nicht so. Wer die Kirche besucht, der sollte sich auf jeden Fall die Terrasse nicht entgehen lassen.
Wer die absolut beste Aussicht auf die Stadt bekommen will, dem empfehle ich übrigens eine Fahrt auf den Turm. Die Aussicht auf Venedig ist wirklich absolut unglaublich. Leider sind aber auch hier die Wartezeiten richtig übel.
Das Buchgeschäft Acqua Alta
Die Buchhandlung Acqua Alta musste einen bitteren Schicksalsschlag hinnehmen – als Venedig einmal unter Hochwasser stand, erwischte es hier den gesamten Laden und die Bücher waren somit quasi Schrott. So begann man, im Hinterhof die gefluteten Bücher aufzustapeln zu Treppen und so wurde die Buchhandlung bekannt und ein beliebter Touristenspot.
Preis: 22,95 €
Amazon Affiliate LinkDie besten Aussichtstürme in Venedig – Venedig von oben ganz ohne Drohne
Türme hat Venedig viele. Und einige davon sind zugänglich und bieten eine fantastische Aussicht auf die Stadt. Ich stelle euch einige hier vor.
Markusturm – der Klassiker
Wie bereits oben schon vorgestellt, bietet der Markusturm die wohl beste Aussicht, insbesondere, weil man den Markusplatz von oben beobachten kann. Die Wartezeiten können hier aber richtig übel sein, wir hatten Glück (2020 während dem ersten Corona Sommer unterwegs gewesen) und konnten relativ schnell in den Turm, außerdem war der Markusplatz ziemlich leer. Aber üblicherweise muss man hier viel Geduld mitbringen. Wer online ein (teureres) Ticket erwirbt, kann schneller auf den Turm.
Scala Contarini del Bovolo – Turm del Bovolo
Der Scala Cantarini del Bovolo ist eines der schönsten Beispiele der Architektur von Venedig. Da der Turm nicht über alle Häuser drüber steht, ist der Ausblick zwar nicht so gut wie vom Markusturm, aber dennoch lohnt es sich, dem Turm einen Besuch abzustatten. Aber Achtung: Tickets müssen im Vorhinein gekauft werden! Außerdem gibt es am Weg nach oben 2 Ausstellungen.
Die Terrasse von Fondaco dei Tedeschi
Im Kaufhaus Fondaco dei Tedeschi ist ein kleines Schmuckstück versteckt, nämlich die wunderschöne Terrasse am Dach. Der Eintritt hier ist frei, allerdings muss man online eine Reservierung für einen der 15 Minuten Slots durchführen. Die Aussicht ist wirklich toll, hier sieht man direkt auf die Rialtobrücke bzw. den Canal Grande, auch wenn man einen Teil des Daches im Blickfeld hat.
Chiesa di San Giorgio Maggiore
Wer einen Ausblick auf die Stadt von einer anderen Perspektive bekommen möchte, hier lohnt sich die San Giorgio Maggiore-Kirche auf der Insel San Giorgio Maggiore. Hier bekommt man einen völlig anderen Blickwinkel, der Eintritt ist aktuell 6 Euro.
Fazit zur Gondelfahrt in Venedig
Für viele sind die Gondeln in Venedig eine der romantischsten Wege, die Stadt zu erkunden. Wir hatten bei unserem Hotel eine Gratis Gondelfahrt zur Überquerung vom Canal Grande inkludiert und deshalb wollten wir das auch irgendwie ausprobieren. Mein Fazit: Naja, also irgendwie konnte ich dem Ganzen überhaupt nichts abgewinnen. Es war nett, aber mehr schon nicht. Ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, was daran romantisch sein soll, eine von 20 Gondeln in einem der kleinen Kanäle zu sein. Das mag jeder anders empfinden, aber von mir bekommt die Gondelfahrt keine Empfehlung.
Abseits der Touristenpfade unterwegs sein in Venedig
Wer nicht das klassische Touristenprogramm abziehen will, dem empfehle ich, einfach zu Fuß zu gehen. Je weiter man von den Touristenzentren wegkommt, desto ruhiger wird es. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass die Kanäle, Brücken und Häuser in den Touristenzentren am schönsten sind. Dennoch sind die Gegenden, die abseits vom Schuss liegen, einen Ausflug wert. Hier findet man viele urige Ecken, kleine Cafes und günstigere Restaurants.
Auf der kleinen Insel San Giorgio Maggiore kann man noch gut ohne Massen unterwegs sein, ebenso in Giudecca und im Osten der Hauptinsel. Die meisten Touristen bewegen sich nicht weit vom Markusplatz, ein Vorteil für alle, die ein bisschen Ruhe wollen.
Essen gehen
Venedig ist für europäische Verhältnisse unglaublich teuer was die Verpflegung betrifft. Wer nicht aufpasst, kann schon einmal für einen Kaffee 6 Euro zahlen. Daher mein Tipp: Startet mit der Restaurantsuche nicht erst vorort und schon gar nicht in der Nähe von den Anlegestellen für die Boote der Tagestouristen. Ein Restaurant bzw eine Pizzeria die ich empfehlen kann ist das Ae Oche. Auch hier sind hauptsächlich Touristen, aber die Preise sind fair und die Pizzen gut.
Übernachten in Venedig und die Stadt (fast) ohne Touristen erkunden
Wer Venedig in seiner vollen Pracht erleben will, dem würde ich einen Aufenthalt auf der kleinen Insel empfehlen. Es gibt doch einige Hotels, die zwar meist nicht ganz günstig sind, aber zumindest eine Nacht zahlt sich auf jeden Fall aus. Abends, wenn die vielen Tagestouristen und die Besucher von den Kreuzfahrtschiffen wieder weg sind, kehrt eine schöne Ruhe ein, die bis zur Morgendämmerung hält. Am Morgen, bevor die Tagestouristen wieder anlegen, kann man dann noch angenehm den, üblicherweise von Touristen belagerten, Markusplatz erkunden und fotografieren.
Unterkünfte in Venedig habe ich bisher immer alle auf booking.com gebucht.
Ausflüge auf andere Inseln vor Venedig – Burano, Murano, Torcello und San Michele
In der Lagune von Venedig gibt es mehrere Inseln, die alle mit dem Boot erreichbar sind. Einen detaillierten Beitrag zu Burano und Murano habe ich hier verfasst.
Zudem lohnt sich auch der Friedhof San Michele, der wirklich ein besonders schöner Friedhof ist. Auch dieser liegt auf einer eigenen Insel und ist der Haus- und Hoffriedhof von Venedig.
10 Kommentare
Ach Venedig, ich hab mich auf Anhieb in die Lagunenstadt verliebt. Ebenfalls sehenswert ist die Insel Murano, die für ihre Glaskunst bekannt ist. Eine kurze Fahrt mit dem Vaporetto und schon ist man dort. Burano soll auch toll sein, das kenne ich noch nicht – steht beim nächsten Besuch auf der To Do-Liste 😉
Hi Christine,
Ja in Burano und Murano waren wir auch 🙂 Dazu kommt ein gesonderter Blogpost, weil das wäre viel zu viel geworden. Murano hat mir die Insel selbst ja nicht so gut gefallen, aber die Glasbläsereien sind natürlich fantastisch. Burano ist super schön, die vielen bunten Häuser. Bei uns hat es leider ständig geregnet, in Burano waren schon einige Straßen unter Wasser.
Lg, Sabi
Ach was für traumhaft schöne Bilder.
Da bekommt man einfach nur Fernweh pur.
Ich muss zugeben ich war noch nie in Italien, wobei mich dieses land echt anzieht.
Gerade Venedig finde ich so spektakulär.
Tolle Fotos hast du mitgebracht..
schau gerne auf meinem BLOG vorbei und auf INSTAGRAM
Hallo Amely,
Vielen Dank!
lg
Wundervolle Bilder, Venedig ist wirklich ein Traum!
Liebe Grüße
Jimena von littlethingcalledlove.de
Hallo Jimena,
Vielen lieben Dank.
lg
Venedig ist eine super Stadt. Wichtig ist das Flair bei Sonnenuntergang zu erleben. Schlendert Abends durch die Gassen, denn da sind fast alle Tagestouristen dahin.
Geungener Blogbeitrag!
LG von so-asien.at
Ja absolut, am Abend ist es echt traumhaft. Leider wurde uns der Sonnenuntergang wegen dem schlechten Wetter verwehrt, aber die Stimmung war einfach so gemütlich abends.
lg und danke 🙂
Hallo Sabrina,
wir waren letzte Woche in venedig, ich bereits das zweite Mal, und es war (bis auf die 34 Grad Hochsommertemperatur) wunderschön.
Schade, dass du der Gondelfahrt nichts abgewinnen konntest, wir fanden es wunderschön alles aus einer anderen Perspektive zu beobachten und in einer exklusiven Gondel für uns 2 die kleinen Wassergassen, Hausdetails und den Canal Grande zu sehen, würde das jederzeit wiederholen.
Ansonsten schöner Artikel.
Liebe Grüße
Christoph – this is us
Hallo Christoph,
Ach das ist schön 🙂 Ja, es liegt immer total im Auge des Betrachters, freue mich dass es euch gefallen hat!