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Surfen… Das stand schon sehr sehr sehr lange auf meiner Bucketlist. Dass ich tatsächlich einmal auf einem Surfbrett stehen würde, habe ich mir zwar immer erhofft, aber es wurde nie was draus. Jetzt in Kalifornien konnte ich mir den Traum vom Surfen, mit der Hilfe von Daniel, einem Amerikaner, der aktuell in Hermosa Beach lebt und demnächst nach München ziehen wird, erfüllen. Kennengelernt habe ich ihn in einer Au-pair Facebook Gruppe, die übrigens generell hier total zu empfehlen sind. Gut, dass ich an das Kennenlernen von neuen Leuten so entspannt rangehe und jede Chance nutze, weil so hatte ich ein tolles Wochenende mit vielen neuen Erfahrungen.
Surfstunde
Angefangen hat alles damit, dass ich wie ein gestrandeter Wal auf meinem Surfbrett am Sand herumgelegen bin. Gefühlt habe ich mich ziemlich bescheiden, aber das gehört dazu. Das richtige Paddeln und das Aufstehen von der liegenden Position soll gelernt sein. Nach ein paar Mal auf und ab auf meinem Surfbrett am Strand und ein bisschen “trockenpaddeln” ging es dann ins Wasser. Dabei durfte ich feststellen, dass das Wasser zwar (entschuldige, aber ist so) schweinekalt ist, aber wärmer als ich befürchtet hatte. Nachdem ich dann gleich einmal beim Reingehen inklusive Brett von einer Welle weggeschwemmt wurde, hatte ich es endlich über den ersten Bereich geschafft und durfte mich auf mein Surfbrett legen. Jetzt ging es weiter mit dem richtigen paddeln üben – gut dass ich knappe 10 Jahre im Schwimmverein war, da gab es schon einmal damit keine Probleme. Als nächstes durfte ich lernen, wie man sich richtig aufsetzt und mit dem Surfbrett wendet – das Ding will nämlich meist nicht so wie man will und die Wellen sind schneller da als man denkt. Da ich alles bravourös gemeistert habe, ging es endlich ans surfen. Als die erste passende Welle kam, hat Daniel nur geschrien ich soll paddeln und er hat mich etwas angestoßen, damit ich mehr Geschwindigkeit bekomme. Dann noch aufstehen, wie ich es brav am Strand geübt habe und schon bin ich kopfüber im Wasser gelandet. Na gut, der erste Versuch war nichts, auch der zweite wollte nicht klappen, aber beim dritten Versuch habe ich es geschafft und bin kurz am Brett gestanden, bevor es wieder bergab ging. Ich war ziemlich überrascht und habe mich gefreut wie ein kleines Kind. Und das Gefühl gehabt, ich werde noch ein richtig tolles Surfgirl 😀 Die Frisur saß da übrigens schon nicht mehr – daran muss ich noch üben.
Das Theater mit der Unterwasserkamera
Mir hat es richtig viel Spaß gemacht und mit der Zeit habe ich dann so ein bisschen herausgefunden, wie ich alles alleine meistere. Dann kurze Pause dazwischen, ein paar Fotos und dann ging es wieder ins Wasser, inklusive meiner Unterwasserkamera, die ein paar coole Fotos machen sollte. Ein paar coole Fotos haben wir sicher gemacht, aber die können sich jetzt die Fische ansehen, weil mit einer großen Welle und wohl etwas zu viel Zug auf den Bändchen der Kamera ist die Metallbefestigung, an der die Schlaufe angemacht ist, gebrochen und die Kamera war weg. Die Trageschlaufe und meine Schwimmweste für die Kamera hatte Daniel noch auf dem Arm. Leider ist das Meer hier so trüb von dem aufgewirbelten Sand und den Wellen, dass man keine Chance hat, das Ding wieder zu finden. Das Positive: ich hatte die Kamera schon ein paar Jahre. Das Negative: Jetzt habe ich keine Unterwasserkamera mehr.
Stranderkundung Hermosa, Manhattan und Redondo Beach
In Los Angeles gibt es extrem viele Strände, die alle ein bisschen einzigartig sind. Hermosa Beach ist schon relativ am südlichen Ende der Strände und eher gemütlich, mit einigen Restaurants, Bars, coolen Surfspots und sehr feinen Sand. Daniel hat mir dann noch die umliegenden Strände gezeigt. Manhattan Beach ist der Strand nördlich von Hermosa Beach und dort ist viel los, es gibt einige Shops, sehr viele Surfer und auch einige Touristen. Die coolen Angel Wings sind übrigens in Hermosa Beach in einer Paralellstraße zum Strand 🙂
Südlich von Hermosa liegt Redondo mit einem Pier und Hafen, wo es viele Fischrestaurants gibt. Der Pier ist total entzückend mit all den Restaurants und Shops, die sehr kreativ dekoriert sind. Anschließend ging es noch zum südlicheren Ende zu Klippen, wo die Wellen etwas weiter im Meer brechen und deshalb dort auch einige Surfer zu finden sind, die die Wellen am offenen Meer nutzen.
Die perfekte Welle
Am Sonntag waren wir am Vormittag dann noch einmal surfen und ich habe ein paar Wellen richtig gut erwischt. Es hat mir richtig Spaß gemacht, war ein tolles Gefühl und auch die Wellen waren etwas besser und einfacher zu surfen als am Vortag. Irgendwann bin ich aber beim Springen vom Surfbrett ins Wasser so unglücklich aufgekommen, dass ich dann in meinem Knöchel Schmerzen hatte. Ich wollte mich nicht verletzen, deshalb hörte ich mit dem Surfen auf. Gepost für die Fotos habe ich übrigens nach dem Surfen 😛 Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
Radfahrt von Hermosa nach Venice Beach
20km liegen zwischen Hermosa und Venice Beach und damit ist die Strecke leicht machbar mit dem Fahrrad. Deshalb ging es für uns von Strand zu Strand, beim Flughafen vorbei, durch ein sehr dänisch wirkendes Hafendorf namens Fisherman’s Village in Marina del Ray bis nach Venice am Fahrrad. Venice ist ja ziemlich verrückt mit Muscle Beach, wo Arnold Schwarzenegger früher trainiert hat, den Leuten, die alle am Skateboard unterwegs sind, den Graffitisprayern und den Shops und deren Verkäufern. Ich finde aber Venice Beach ziemlich cool, weil sich dort immer etwas tut und war auch an meinem ersten Wochenende dort. Zu Venice werde ich demnächst noch einen eigenen Beitrag schreiben.
In einer der Seitenstraßen gibt es einen super Italiener namens C&O. Das Restaurant kann ich echt empfehlen, das Brot ist der Hammer, das Essen wirklich sehr lecker, die Kellner gut und motiviert und die Atmosphäre und Location ist sehr nett. Und das Ganze zu einem sehr fairen Preis!
Sonnenuntergang am Strand
Am Abend ging es dann wieder retour nach Hermosa Beach und dabei hatten wir dann noch einen richtig tollen Sonnenuntergang am Manhattan Beach. Wir haben auch noch ein bisschen die Surfer beobachtet, die immer noch auf die perfekte Welle gewartet haben. Das Problem mit dem Knöchel wurde leider immer schlimmer, weshalb die letzten Kilometer dann ziemlich mühsam wurden. Inzwischen ist mein Knöchel wieder okay, war also wohl nur eine Prellung oder gezerrt. Freitag in der Nacht geht es dann wieder über’s Wochenende weg – San Francisco is calling.