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Mont Saint Michel in der Normandie in Frankreich ist ein absolutes Traumreiseziel. Das Kloster bzw. die Abtei, die auf einer einsamen Insel im Wattmeer liegt, sieht aus wie eine Märcheninsel bzw. wie Hogwarts, die Schule aus Harry Potter. Wer Mont Saint Michel besuchen will, dem gebe ich jetzt Empfehlungen, wie ihr aus eurem Ausflug zu dem Kloster das Beste herausholen könnt.
Wissenswertes über Mont Saint Michel
Wo liegt Mont Saint Michel?
Mont Saint Michel liegt auf einer kleinen Insel in einem Watt ca. 1 Kilometer vor der Küste der Normandie. Die Normandie ist ein Bereich im Nordwesten von Frankreich. In der Gegend gibt es viele kleine Dörfer, die nächste Kleinstadt ist Avranches, auch Granville und Saint Malo, das bereits in der Bretagne liegt, sind nicht weit entfernt.
Was ist Mont Saint Michel?
Sieht man Fotos von der einzigartigen Insel, denkt man erst, Mont Saint Michel wäre ein Schloss oder eine Burg auf einer einsamen Insel. Das stimmt allerdings nicht wirklich, denn Mont Saint Michel ist ein Kloster, genauer genommen eine Abtei der Benediktiner. Der erste Bau entstand ca. im 8. Jhdt, das Kloster wurde dann im 11. Jahrhundert in 500 jähriger Bauzeit erschaffen. Warum aber baut man ein Kloster auf eine einsame Insel? Nun, ein Bischof hatte einen Traum, in dem er von Erzengel Michael den Auftrag bekam eine Kirche für ihn zu errichten. Die Insel in dem Wattmeer war dabei ein außergewöhnlicher Ort.
Ebbe und Flut bei Mont Saint Michel
Ebbe und Flut sind bei der Abtei im Wattmeer ein wichtiges Thema. Wie bereits erwähnt, wurde die Abtei auf einer Insel erbaut, die mitten in einem Watt liegt. Ein Wattmeer ist ein Küstenabschnitt, auf den sehr starke Kräfte bei den Gezeiten, also Ebbe und Flut, wirken. Bei Ebbe zieht sich das Meerwasser extrem zurück und es entsteht eine ebene Fläche, bei Flut füllt sich diese innerhalb kürzester Zeit wieder.
Daher wurde bei Mont Saint Michel eine Brücke erbaut, um Besuchern den Zugang zu ermöglichen, auch während Flut. Während hier Ebbe herrscht, könnte man nämlich theoretisch durch die Wasserpfützen bis zur Insel gehen. Praktisch zieht sich das Wasser zwar zurück, es sind aber immer noch kleinere Flüsse, weshalb man das ohnehin nicht freiwillig macht. ABER es gibt immer wieder Leute, die während Ebbe das gesicherte Gelände verlassen und irgendwo hin stapfen und wenn die Flut innerhalb von wenigen Minuten kommt, plötzlich festsitzen. Wir durften tatsächlich so eine Rettungsmission beobachten und da gibt es dann gleich auch ein Knöllchen – die Polizei kam nämlich auch gleich und nahm die Daten auf, es ist nämlich nicht erlaubt, das offizielle Gelände hier zu verlassen und sich in Gefahr zu begeben.
Reisezeit und Tipps für Mont Saint Michel
Die beste Reisezeit, um Mont Saint Michel zu besuchen, ist zwischen April und Juni und September und Oktober. Davor und danach kann es hier sehr kalt sein, im Juli und August ist Hauptreisezeit, es ist sehr voll und wird sehr heiß. Wir waren im Coronasommer im August dort, weshalb der Ort relativ leer war, aber selbst da waren viele Touristen unterwegs.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, in der Nähe von Mont Saint Michel zu übernachten, um die Abtei am Nachmittag besuchen zu können und bis in die Nacht bleiben zu können. Mont Saint Michel ist sehr beliebt und zieht viele Gäste an, daher sollte man entweder sehr bald (vor 9 Uhr) dort sein, oder dann eher erst am späten Nachmittag bis in die Nacht hinein. Beleuchtet und zu Sonnenuntergang ist die Abtei auf jeden Fall ein Traum.
Ein absoluter Unterkunftstipp für Mont Saint Michel ist Vacanceole St. Michel. Aber auch andere Unterkünfte in Roz-sur-Couesnon lohnen sich.
Anreise zu Mont Saint Michel
Mont Saint Michel ist am einfachsten mit dem Auto zu erreichen. Von Paris fährt man ca. 4 Stunden, allerdings lässt sich auf der Strecke noch viel anderes erkunden, weshalb es sich lohnt, einen Normandie Roadtrip zu unternehmen.
Wer kein Auto zur Verfügung hat, kann von Rennes (nach Rennes führt von Paris ein Zug) einen Shuttlebus nehmen, oder sich einer organisierten Tour anschließen.
Parken bei Mont Saint Michel
Die Abtei liegt ca. 1 Kilometer von der Küste entfernt, wo sich auch die Parkplätze befinden. Das Parkangebot vorort ist groß, aber auch nicht unbedingt günstig. Wer allerdings mehr Stunden bleibt, für den lohnt es sich – die Parkkosten bei Mont Saint Michel von 14,90 Euro gelten nämlich für 24 Stunden. Wer in der Nacht anreist bzw. nach 19.00 zahlt nur knapp ein Drittel wenn man auch bis 01:00 wieder abreist. Wissenswert zu den Parkplätzen bei Mont Saint Michel ist noch, dass es davon sehr viele gibt und diese teilweise relativ weit entfernt liegen voneinander. Wir hatten einmal einen Parkplatz auf P13 am letzten Ende erwischt, da mussten wir schon locker 10 Minuten laufen um zum Shuttle zu gelangen. P2 ist reserviert für Menschen mit Beeinträchtigung, P3, P4 und der vorderste Bereich von P10 und P11 sind am nähesten zum Shuttle und zum Weg hinüber auf die Insel. Am weitesten entfernt sind P13 und P7 / P8.
Vom Parkplatz zur Abtei Mont Saint Michel per Shuttle oder zu Fuß
Da die Abtei ein Stück weg vom Parkplatz liegt, muss man diesen Weg auch irgendwie zurücklegen, wenn man sich Mont Saint Michel von der Nähe bzw. innerhalb seiner Mauern ansehen will. Von den Parkplätzen gibt es einen kostenfreien Shuttle, der eigentlich alle 10 Minuten fährt. Der Shuttle startet direkt beim Shuttlebahnhof, legt dann noch einen Stopp bei den Schranken vor der Brücke ein, wo man auch zusteigen kann und fährt dann bis hinüber direkt zur Insel. Retour geht es dann am gleichen Weg.
Wer zu Fuß gehen will, der sollte sich auf einen doch eher längeren Fußmarsch einstellen. Ca. 35 – 40 Minuten kann man rechnen, wenn man weiter weg parkt vielleicht sogar noch mehr. Das Problem ist: Die Brücke hinüber zur Insel wäre ja nicht so lang, aber bis man bis zur Brücke kommt, dauert es von den meisten Parkplätzen bereits 15-20 Minuten. Allerdings lohnt es sich, eine Strecke davon zu gehen, es gibt einen tollen Ausblick von weiter weg auf die Abtei.
Sehenswertes bei Mont Saint Michel
Die Bewohnergassen der Abtei besuchen
Die Kirche auf der Insel liegt im obersten Abschnitt, darunter liegen die Wohnhäuser, die früher für die Mönche und kurzzeitig für Gefängnisinsassen verwendet wurden. Durch diese Straßen kann man kostenfrei schlendern. Hier findet man auch viele Shops und Restaurants. Die Preise sind etwas höher als üblich, allerdings nicht so überteuert, wie wir vermutet hatten. Wer dann weiter zum Kloster geht, muss sich auf viele Stufen einstellen, die Höhenmeter muss man auf jeden Fall zu Fuß überwinden. Sehr empfehlenswert ist es, auch auf die Mauern zu gehen.
Das Kloster besuchen
Wer das Kloster Mont Saint Michel von innen besuchen will, muss dafür einen Eintritt zahlen. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die Ticketbüros ca. 1 Stunde vor dem Ende der Öffnungszeiten schließen. Ich würde empfehlen, ein Ticket im Voraus zu kaufen, damit umgeht man auch lästige Schlangen bei dem Ticketkauf. Kauft man das Ticket vorort, so findet man das Ticketbüro wirklich kurz vor dem Eingang in die Abtei.
Tipp: Sehr empfehlenswert ist im Sommer die Lichtershow in der Nacht in der Abtei. Wir haben uns das Kloster auf diese Weise angesehen und das war wirklich magisch! Tickets findet man hier auch im Internet, unter dem Begriff The Archangel sollte man fündig werden. Super schön ist hier die bildliche Erzählung der Entstehensgeschichte.
Sonnenuntergang, Sonnenaufgang und die Abendstimmung
Sonnenuntergang bei Mont Saint Michel war wirklich wunderschön. Ebenso schön, wenn nicht sogar noch schöner, soll der Sonnenaufgang sein. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch noch bis zur Nachtstimmung zu warten. Wenn die Lichter auf der Insel angehen, lassen sich besonders schöne Fotos machen.
Die schönsten Fotospots für Mont Saint Michel
Im Grunde ist die Abtei von überall super beeindruckend und es lassen sich individuell viele tolle Fotospots finden. Einige stechen allerdings besonders hervor.
Die Brücken: Barrage du Mont Saint Michel und die Pont Passerelle
Hier ist man relativ weit weg, allerdings bekommt man die Abtei mit dem Fluss im Vordergrund hier richtig schön drauf.
Von der zur Insel führenden Brücke mit dem Geländer (insbesondere in der Nacht und zB wenn ein Bus vorbei fährt). Hier kann man außerdem auch richtig toll die Spiegelung von der Abtei fotografieren, zB in der Nacht.
Kurz vor dem Wattmeer
Man darf viele der Bereiche außerhalb der Brücke nicht betreten. Ein Bereich, wo es aber erlaubt ist, ist, wenn man in Richtung Abtei geht, kurz bevor das tiefere Wasser im Watt beginnt. Dort ist rechts ein Viehgatter und hier kann man zum Wattmeer hinuntergehen (man sieht es auf Google Maps als Fluss) – denn hier kann man, wenn es halbwegs windstill ist und gerade NICHT Ebbe ist, tolle Fotos der Spiegelung machen.
Schafherde und Mont Saint Michel
Schafe findet man auf den Feldern in der Gegend viele. Besonders viele, die man auch richtig toll in Szene setzen kann, in der Nähe vom Chambres d’hotes Etoile des Greves (siehe Google Maps)
Der geschwungene Fluss bzw. im Sommer die geschwungenen Furchen im Feld
Das hier ist eine spezielle Location, über die ich zufälllig gestolpert bin. In einem Feld in der Nähe von „Parking – Walk Le Mont-Saint Michel“ bzw. „Chambres d’hotes Etoile des Greves“ (siehe Google Maps) gibt es einen Fluss, der tiefe Furchen in das Feld gezogen hat. Als wir dort waren, waren diese Furchen komplett ausgetrocknet, ich nehme an, dass man hier Flut in einer Regenzeit erwischen muss, damit diese Wasser führen. Aber auch ausgetrocknet sind sie ein absoluter Hingucker. Hier führt auch ein Weg vorbei, über den man dann zur Abtei gehen kann. Die Aussicht dabei is fantastisch, man geht allerdings ein ziemliches Stück.
Wer Fototipps für bessere Fotos auf Reisen sucht, kann in meinem Blogpost über Fotografie auf Reisen einiges lernen.
Sehenswertes in der Umgebung von Mont Saint Michel
Wer eine Rundreise in der Normandie macht, sollte auf jeden Fall auch einen Abstecher nach Granville einplanen und nach Saint Malo. Weitere Reisetipps wird es in einem Blogpost über einen Roadtrip über die Normandie geben, den ich euch demnächst hier vorstellen werde.
Lohnt sich ein Ausflug nach Mont Saint Michel?
Für mich als Harry Potter und Burgen Fan, absolutes Ja! Aber auch für andere ist dieser Ort ein sehr magischer und es lohnt sich definitiv, einige Zeit hier zu verbringen.
2 Kommentare
Hallo Sabrina,
da war ich das letzte Mal während der Schulzeit und es werden Jugenderinnerung wieder wach. Hat mir gut gefallen – ist wirklich ein besonderer Ort.
Liebe Grüße von Sina
Hallo Sina,
Ja absolut, fand es auch toll! Freut mich dass es Erinnerungen zurückgebracht hat 🙂
LG Sabrina