In den vergangenen Jahren hat sich die Stadt Linz in Oberösterreich sehr verändert. Mit dem Titel der Kulturhauptstadt im Jahr 2009 sind immer wieder einige coole Projekte entstanden, vor allem im kreativen Bereich. In der letzten Woche durfte ich 2 neue kreative Projekte kennenlernen und bin sehr begeistert davon.
Einen ausführlichen Beitrag zu Linz findet ihr übrigens hier
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[Einladung, daher Werbung]
Graffiti Tour im Linzer Hafen
Wie ich schon mehrfach hier und auf meinen Social Media Kanälen angedeutet habe, liebe ich Street Art. Ich kann zwar selbst nicht zeichnen und ehrlich gesagt macht es mir auch auf Dauer keinen Spaß, ich bin aber fasziniert davon, welche kreativen Ideen doch so manche Künstler an die Wände und auf das Papier bringen. Als ich in LA gewohnt habe, bin ich dort immer wieder durch die Viertel gefahren und habe die schönen Wandmalereien bewundert. Fun Fact hier kurz am Rande: Der Blogpost zu den Graffiti in LA ist einer der beliebtesten auf meinem Blog.
Als ich wieder nach Österreich kam, war ich total enttäuscht, weil es bei uns solche Viertel nicht gibt… Dachte ich jedenfalls. Schon kurz nach meiner Heimkehr wurde ich eines besseren belehrt und mir hat jemand von den künstlerischen Arbeiten im Linzer Hafen erzählt. Richtig vorstellen konnte ich mir zwar nicht, dass sich dort eine Kunstszene etabliert hat, interessiert war ich jedoch trotzdem und so habe ich mich über den Mural Harbor informiert.
Der Mural Harbor in Linz
Leonhard Gruber hat einige Jahre in einem der Büros im Hafen gearbeitet und war irgendwann einfach gelangweilt von den grauen Wänden auf die er von seinem Büro blicken musste. Er fragte bei der Linz AG an, ob man denn diese Wände irgendwie anmalen könnte. Die Idee wurde angenommen und so entstanden die ersten künstlerischen Arbeiten im Hafen. Inzwischen umfasst das gesamte Gebiet mehr als 100 verschiedene Arbeiten von internationalen Künstlern und Künstlerinnen und jedes Jahr kommen neue hinzu.
Mural Harbor Boat Tour in Linz
Seit 2016 gibt es nun geführte Touren, wo man entweder auf dem Boot oder zu Fuß die Gegend erkundet und von einem Guide die verschiedenen Projekte vorgestellt bekommt und einen kleinen „Basis-Graffiti-Crashkurs“ bekommt. Wusstet ihr zum Beispiel dass Graffiti aus der Hiphop Szene kommen, es eigene Hiphop Radiosender gibt und die Graffitiszene eine eigene „Künstlersprache“ entwickelt hat? Zusätzlich zu diesen Basisinfos gibt es viele Informationen über die Künstler und ihre Werke. Das Bild mit der Schlange beispielsweise wurde vom Street-Art-Künstler „Nychos“, einem gebürtigen Steirer gemalt. Er vermischt gerne die Anatomie von Lebewesen und deren Hülle. Ungefähr eine Woche benötigt er für so ein Graffiti und 600 bis 800 Dosen werden dabei verwendet. Ich fand das alles sehr interessant, da ich mir zwar immer gerne Street Art ansehe, aber eigentlich nicht wirklich ein Wissen über die Entstehung oder die Künstler hatte.
Im Anschluss an die „Galerierundfahrt“ durften wir noch selbst sprayen. Das war für mich eine komplett neue Erfahrung. Unser Guide Sabine hat uns vorgezeigt, wie ein Style (also Buchstabe) mit Fill In (also ausgefüllter Fläche) entsteht. Danach durfte jeder selbst die Spraydosen schnappen und wild drauf loszeichnen. Ich wollte ein bisschen LA Feeling zu mir bringen und habe mich daher für ein Paar Flügel entschieden. Wie schon anfangs erwähnt lassen meine Zeichenkünste zu wünschen übrig, aber der Wille war da. Nach 2 Stunden war die Tour vorbei und ich hatte viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse in der Street Art Szene mitgenommen.
Bis Ende November werden die Touren heuer noch angeboten, dann gibt es eine Winterpause und im Frühjahr könnt ihr dann die Linzer Graffitiszene im Hafen wieder entdecken. Als Alternative zur Bootstour gibt es auch eine Walkingtour. Anmelden kann man sich hier, ein Unkostenbeitrag von 25 Euro für Erwachsene wird dabei (für die Bootstour und die Spraydosen) erhoben.
Sinnesrausch – Alice verdrehte Welt
Im Jahr der Kulturhauptstadt 2009 entstand über den Dächern von Linz ein neues Projekt, das sich inzwischen etabliert hat. Der Höhenrausch begeistert im Sommer Besucher von jung bis alt. Im Winter liegt die Ausstellung still – bis heuer. Mit der neuen Sinnesrausch Ausstellung Alice verdrehte Welt wird nun auch im Winter das Gebäude des OK geöffnet. Verschiedene Künstler haben sich Interpretationen zur Geschichte der Alice im Wunderland überlegt und umgesetzt. Auf einem Rundweg durch den Keller und den Dachboden kann man sich die unterschiedlichsten Umsetzungen ansehen. Ein kurzer Abstecher ins Freie ist dabei wieder inklusive, dabei hat man einen schönen Blick auf die Linzer Landstraße, den Dom und den Turm des Höhenrausch. Für Kinder gibt es eine Kids Corner und für Erwachsene wird ein Club zur Unterhaltung jeden Freitagabend geöffnet.
„Wie verwirrend all diese Verwandlungen sind! Ich kann nie wissen, was von einer Minute auf die andere aus mir wird.“
4 Kommentare
<3 <3 They look really cool, would love to see them! Nice try with the wings 🙂
Oh yes they are 🙂 If you’re coming to Linz again, we’ll make sure to take that tour 🙂 Haha yeah well my painting, you know 😛
Hallo Sabrina
Ich finde die Idee mit den Graffitis einfach genial und sehr zeitgemäß. Eine Tour habe ich auch schon einmal gemacht, aber glaube ich 2 Jahre aus. Sinnesrausch, den muss ich mir unbedingt noch ansehen, hört sich ja super an und wäre auch etwas für meine Tochter
Liebe Grüße
Hallo Tanja,
Ja ich finde das auch wirklich eine tolle Idee, ich hatte einen super Tag dort.
lg