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Der Capitol Reef Nationalpark in Utah ist ein versteckter Nationalpark inmitten all der bekannten Park – und dennoch zeigt er mit vielen Highlights auf. Er liegt zwischen Bryce und Antelope Canyon und steht (aktuell zumindest ;)) nicht bei vielen Reisenden auf der Besuchsliste. Wir entschieden uns aufgrund unserer Fahrstrecke im April für einen Besuch in dem eher unbekannten Nationalpark und waren sehr begeistert. Deshalb will ich euch hier den Nationalpark und die besten Sehenswürdigkeiten im Capitol Reef NP vorstellen.
Übernachtung im Capitol Reef Nationalpark.
Im Capitol Reef Nationalpark gibt es nicht viele Übernachtungsmöglichkeiten. Im Nationalpark selbst sind Campingplätze, in Torrey gibt es ein paar Unterkünfte. Wir waren im Capitol Reef Resort.
Die besten Sehenswürdigkeiten im Capitol Reef Nationalpark
Der Nationalpark bietet besonders viele Highlights, die man selbst erwandern kann, aber auch ohne Wanderung lassen sich wunderschöne Orte erkunden.
Dazu sei gesagt – es gibt noch viel mehr Wanderungen und Aussichtspunkte als die, die ich euch hier vorstelle, aber diese hier habe ich entweder selbst getestet oder wollte sie testen und habe mich daher dazu eingelesen. Wer noch weitere Wanderungen unternehmen möchte (wie zb Sulphur Creek oder Grand Wash), dem empfehle ich die offizielle Website des Nationalparks.
Spartipp: Wenn du geplant hast, mehrere Nationalparks in Amerika zu besuchen, kaufe dir den Jahrespass für die Eintritte. Damit enthalten sind alle Nationalparks in den USA.
Highway 24
Entlang vom Highway 24 kann man mit dem Auto an einigen Stopps stehenbleiben um einige der Highlights im Nationalpark zu entdecken. Diese Straße durchfährt man ohnehin, wenn man durch den Nationalpark fährt, da es die Hauptstraße ist.
Entlang der Straße liegen folgende Aussichtspunkte:
Panorama Point: Wie der Name schon sagt, hier bekommt man ein relativ gutes Panorama, allerdings fand ich den Ausblick entlang der Straße besser….
Sunset Point: Schön zu Sonnenuntergang, aber auch hier fand ich den Ausblick entlang der Straße besser… Um zum Sunset Point selbst zu kommen, muss man auch ein kleines Stück wandern.
Gooseneck Overlook: Am Gooseneck Overlook sieht man den Verlauf, den der Fluss Sulphur Creek sich durch den Canyon gebahnt hat. Um zum Aussichtspunkt zu kommen, muss man eine kurze Wanderung unternehmen – nicht mal ein Kilometer ist der Weg hin & retour.
Petroglyphs: Die Wandmalereien stammen vermutlich aus dem Jahre 300-1300 von Bewohnern der Region. Der Aussichtspunkt, um diese Petroglyphen zu sehen, liegt entlang vom Highway 24 und ist ausgeschildert mit einem kleinen Parkplatz.
Hickman Bridge: Siehe eigener Absatz unten
Reisetipp / Fototipp: Spannend zu beobachten (wie in vielen Nationalparks in den USA) ist, dass 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang die Lichtstimmung das Tal bzw. in dem Fall den Nationalpark in ein so spektakuläres Licht taucht, dass es wirklich wie aus einer anderen Welt wirkt. Daher empfehle ich definitiv eine Übernachtung im Nationalpark und eine Fahrt am Abend entlang vom Highway 24.
Hickman Bridge
Die Hickman Bridge ist eine ca. 40 Meter lange natürliche Steinbrücke, die zwischen den steilen Felswänden spannt und definitiv einen Besuch wert ist. Zu der Hickman Bridge führt ein ca. 3,5km langer Wanderweg, auf dem man ca. 120 Höhenmeter hinter sich bringt. Der Weg startet am Highway 24, wo man erst dem Fremont River folgt, bevor es dann eine Zeit lang stetig bergauf geht. Ich würde die Wanderung als moderat und machbar für jeden einstufen. Nach dem ersten steileren Anstieg führt der Weg gemütlich entlang einer flachen Ebene bis man zu den Felswänden gelangt, wo man dann dauch die Nels Johnson Bridge findet. Hier ist der Weg teilweise sehr schlecht markiert, aber im Grunde muss man immer diesem kleinen „Tal“ entlang der Felsen folgen. Der Weg führt NICHT durch die Nels Johnson Bridge, das ist eine Sackgasse (alles ausprobiert….). Das letzte Stück vom Wanderweg ist ein Loop, hier folgt man dem Weg rechts zur Brücke, die hier majestätisch thront. Anschließend führt der Weg unter der Brücke hindurch und auf der anderen Seite wieder zurück. Auf die Brücke selbst führt kein Weg – anders als beim Cassidy Arch. Alles in allem ist man etwa 1 1/2 – 2 Stunden unterwegs.
Fototipp: Wir waren am frühen Morgen, da befindet sich hinter der Brücke Schatten. Ich würde es tatsächlich eher am späten Abend erwandern, damit kann man sicherlich spannende Lichteffekte erzielen und die Brücke liegt nicht komplett in der Sonne – meiner Meinung nach wirken diese Steinbrücken nämlich viel größer und majestätischer, wenn sie keine direkte Sonne abbekommen.
Scenic Drive
Der Scenic Drive im Capitol Reef Nationalpark ist genau das – nämlich absolut scenic. Wer nicht viel Zeit hat, um die Brücken und Trails zu erwandern, dem würde ich zumindest eine Fahrt entlang vom Scenic Drive empfehlen. Wir sind ihn bis zum Ende gefahren, wo dann die Capitol Gorge Road startet.
Capitol Gorge Road am Ende des Scenic Drive – Schotterstraße, aber gut befahrbar
Die Capitol Gorge Road ist eine gut befestigte Schotterstraße, die sich zwischen Felswänden durch das Tal schlängelt. Die Fahrt fand ich persönlich wunderschön und die Straße ist gut befahrbar. Hier findet man auch ein paar einzigartige seltsame Felsfarben, unter anderem dieses Zebramuster 😉
Cassidy Arch Wanderung
Einer der Hauptgründe, warum ich in den Capitol Reef Nationalpark fahren wollte, war der Cassidy Arch. Dieser natürliche Steinbogen muss allerdings doch ein bisschen schweißtreibend erwandert werden – ich kann euch aber garantieren, dass der Bogen es wert ist. Die Wanderung startet vom Parkplatz an der Grand Wash Road. Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar hundert Meter bis zum Einstieg. Die ersten Meter haben es dann gleich voll in sich – hier bringt man gleich mal einen Großteil der Höhenmeter in ziemlich kurzer Zeit hinter sich. Nach dem steilen Anstieg geht es dann stetig leicht bergauf immer entlang vom Felsen. Hier sollte man schon eher schwindelfrei sein, ein paar Abschnitte sind doch ein bisschen „gruselig“ – der Ausblick ins Tal ist aber hier schon fantastisch und man kann auch den Bogen in der Ferne schon erkennen. Der Weg ist hier aber dann nicht mehr wirklich steil, immer wieder geht es auf und ab. Nach 2,8km und 204 Höhenmeter kommt man schließlich am Bogen an und ich war einfach absolut begeistert, was für ein schönes Stück Natur. Man kann den Bogen übrigens betreten…. Ein komisches Gefühl ist es aber schon. Gesamt sollte man um die 2-3 Stunden einplanen.
Übrigens: Ein Bogen und eine Brücke sind 2 unterschiedliche Dinge, denn sie entstehen auf etwas unterschiedliche Weise – soweit ich das verstanden habe: der Bogen wird aus einem Steinblock durch Naturgewalten wie Wind, Wasser und Eis geformt, während eine Steinbrücke über einem Fluss gespannt liegt und rein das fließende Wasser seine Kraft tut.
Fototipp: Das Fotolicht ist hier am Morgen (zwischen 9.30 und 10 Uhr im April) am besten – hier liegt der Bogen noch ziemlich im Schatten.
Weitere Wandertouren in der Gegend: Am Weg werdet ihr viele Hinweisschilder auf weitere Wandertouren sehen, unter anderem geht es hier zum Cohab Canyon bzw. im Tal bereits zum Grand Wash.
Upper Muley Twist Canyon mit Saddle Arch
Eine weitere Wanderung zu einem weiteren Bogen ist der Weg zum Saddle Arch über den Upper Muley Twist Canyon. Auch hier ist ein Fahrzeug mit viel Bodenfreiheit bzw. im Idealfall ein Allradauto nötig. Die Wanderung ist moderat, mit 2.8 Kilometer nicht allzu schwer. Da wir kein Allradauto hatten, haben wir diese Wanderung schlussendlich nicht gemacht. Immerhin hatten wir auch im Arches Nationalpark schon einige Bögen gesehen 😉 Vorenthalten wollte ich euch das aber natürlich nicht in meiner Auflistung.
Bentonite Hills
Ein weiterer Hauptgrund, warum ich den Capitol Reef Nationalpark besuchen wollte, waren die bunten Bentonite Hills. Vielleicht habt ihr sie bereits einmal auf Instagram gesehen – Es sind Steinhügel, die mit mehreren verschiedenen Steinsschichten so geformt sind, dass es wie ein buntes Farbenspiel aussieht, insbesondere zu Sonnenuntergang / Sonnenaufgang bzw. zur blauen Stunde. Hier könnte man super tolle Drohnenfotos und Videos machen, leider aber hat uns das Wetter einen absoluten Strich durch die Rechnung gemacht, da es zu Sonnenuntergang so stürmte, dass man selbst fast davon flog, hier hätte ich unmöglich die Drohne starten können – also verschoben wir es auf Sonnenaufgang, dort lagen aber 10cm Schnee….
Die Bentonite Hills liegen am östlichen Ende vom Nationalpark und man sollte ein Allradauto haben, um diese zu besuchen. Wir hatten eigentlich eine Tour gebucht und zwar bei Shawn von Fremont River Guides.
Reisetipp / Fototipp: Die Farben von den Hügeln sind wirklich am schönsten, wenn es a) bewölkt ist oder b) zur blauen Stunde und wirken völlig anders als untertags (zur blauen Stunde eher lila, untertags eher rötlich) – wir hatten das Phänomen nämlich an einer anderen Stelle in Kanab dann gesehen – dazu dann mehr in meinem Blogbeitrag über Kanab.
Cathedrals Valley
Wer etwas mehr Zeit mitbringt als wir und mehr als 1 Tag in der Gegend ist, der kann die Fahrt ins Cathedral Valley wagen.
Für diesen rund 95km lange Rundweg benötigt man ein Auto mit etwas mehr Bodenfreiheit, aber dann ist die Straße gut machbar, je nachdem wie gut die Straße in Schuss ist, beispielsweise nach Regenfällen meist schlechter. Ein Allradauto ist empfehlenswert und man sollte sich auch darauf einstellen, dass man einen Fluss queren muss. Wer sich auf den Weg in das Tal macht, sollte auf jeden Fall genug Wasser und etwas Essen mitbringen, der Empfang im Tal ist schlecht und wenn man eine Panne hat, kann es gut sein, dass ein paar Stunden niemand vorbei kommt, da die meisten Besucher das Tal auslassen, wie auch wir.
Deshalb liste ich dir hier nur einmal auf, was es hier zu sehen gibt:
- Cathedrals Trail
- Temples of the Sun & Moon
- Upper Cathedral Valley Overlook
- Upper & Lower South Desert Overlook, Jailhouse Rock
Wenn ihr euch für das Cathedral Valley interessiert, dann würde ich euch diesen Blogpost (englisch, aber sehr ausführlich) ans Herz legen.
2 Kommentare
Wow sehr interessant! Vielen Dank! Liebe Grüße
Hi Meike,
Das freut mich 🙂 Danke dir.
LG