6 Reisetipps für das Vinales Tal in Kuba

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Unweit von Havanna liegt eine der schönsten und authentischsten Gegenden in Kuba, das Vinales Tal. Das Vinales Tal spiegelt die Besonderheiten von Kuba wider. Man fühlt sich teilweise, als wäre die Zeit vor 50 Jahren stehen geblieben. Eines der Hauptverkehrsmittel ist das Pferd, die Bauern pflügen ihre Felder mit einem Ochsen und Gespann, Obst und Gemüse wird selbst angebaut und das Leben spielt sich auf der Straße ab, hier treffen sich die Menschen, Hunde und Hühner.

Wir hatten 3 Tage im Vinales Tal geplant, wobei wir einen Tag davon am Strand in Cayo Levisa verbrachten. Ich finde die 3 Tage waren perfekt, um das Leben in dieser besonderen Gegend kennenzulernen.

Sehenswürdigkeiten und die besten Ausflüge im Vinales Tal in Kuba

Seht euch eine Tabakplantage an

Tabak und Rum sind mit Zucker die einzigen Produkte, die in Kuba exportiert werden. Im Vinales Tal wird ein Teil des kubanischen Tabaks angebaut und man kann sich entweder im Zuge einer geführten Tour, oder einfach privat bei ein paar Bauern ansehen, wie Tabak angepflanzt, geerntet, getrocknet und dann zu Zigarren verarbeitet wird. Die geführten Touren sind entweder zu Fuß oder auf dem Pferd.

Da mein Freund allergisch auf Pferde ist, entschieden wir uns für eine „Walking Tour“, die uns von der Tabakplantage inklusive Zigarren“verkostung“ durch die Felder entlang zu einer ziemlich touristischen Farm führte, wo uns die Produktion vom örtlichen Rum, Kaffee und Honig gezeigt wurde. Auch wenn das wirklich ein sehr touristischer Platz war, war es sehr interessant und die Tourguides, die dort die Führungen machten, hatten sehr gute Infos parat und sprachen zudem recht passabel englisch und auch französisch, italienisch und etwas deutsch. Da wir bis dato etwas Probleme hatten, weil unser spanisch nur den Grundwortschatz beinhaltet, war das eine gute Möglichkeit etwas mehr über lokale Produkte zu erfahren. Nach einer Verkostung vom Rum und Cocktails mit Zuckerrohrsaft und Ananassaft ging es weiter zu einem kleinen Badeteich, wo wir die Bademöglichkeit nicht nutzten, aber die Natur genossen. Auf dem Weg gab es Kartoffelfelder, Zuckerrohrplantagen, Yuccaplantagen und vieles mehr. Alles in allem war die Tour wirklich interessant und empfehlenswert. Die Pferdetouren werden wohl ähnlich abgehalten, nur mit dem Unterschied dass man eben nicht zu Fuß geht.

Besucht eine der Höhlen im Vinales Tal

Eigentlich hatten wir absolut keine Lust, eine Höhle zu besuchen, da wir inzwischen doch schon in einigen Ländern Höhlen besichtigt haben. Einen Tag nutzten wir aber den Touristenbus, fuhren damit durch die Gegend, kamen bei einer der Höhlen vorbei und entschieden dann spontan, diese doch zu besichtigen. Im Endeffekt war es ein voller Erfolg, denn die Höhlen sind ziemlich beeindruckend. Deshalb empfehle ich euch, eine Höhle zu besichtigen, die 5 CUC Eintritt sind es auf jeden Fall wert.

Beobachtet den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang

In unseren 3 1/2 Tagen im Vinales Tal war es immer ein bisschen bewölkt und nie komplett klar, was eine perfekte Basis für wunderschöne Sonnenauf- und untergänge ist. Wer auf eigene Faust den Sonnenaufgang oder Untergang beobachten will, dem kann ich das Hotel Los Jaszmines oder auch das Visitor Center empfehlen. Dort hat man eine fantastische Aussicht auf die Mogotes und beim Hotel kann man auch nebenbei noch gemütlich einen (nicht überteuerten) Cocktail trinken. Für beide Spots ist es am besten, mit dem Taxi hinzufahren, oder, wer ein Fahrrad hat, mit dem Fahrrad (es geht aber bergauf bzw. dann bergab). Beide Orte sind auch zu Fuß erreichbar, allerdings entweder neben der viel befahrenen Straße (3 bzw. 4 km ca.) oder über den etwas längeren Wanderweg (4,5 bzw. 5,5km ca.). Wir hatten einmal nach Sonnenuntergang in der Finsternis die glorreiche Idee, der Straße entlang zu Fuß zu gehen, da uns das aber doch ein bisschen zu gefährlich wurde, stoppten wir schließlich ein Auto, wo wir zu viert auf der Rückbank saßen und uns kaum bewegen konnten. Eine lustige Erfahrung war es – einfacher, weniger gefährlich und komfortabler wäre dann aber doch ein Taxi gewesen. Das Taxi kostet 5 CUC zum Hotel Los Jazmines.

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Macht eine (Sonnenaufgangs-) Tour zu der „Los Acuáticos“ Community

Unsere Casa Besitzerin konnte kein Englisch, organisierte uns aber irgendeine „Salida del Sol“ (Sonnenaufgang) Tour, die wir antraten, ohne zu wissen, wo es hin geht und was wir genau machen werden. Auch wenn die Tour mit 20 CUC pro Person relativ teuer zu Buche schlug, war das eine sehr interessante Erfahrung. Los ging es um 6.30, wo uns der Tourguide mit dem Auto von der Casa abholte. Yandy (der Tourguide) sprach Englisch und erzählte uns schon auf der Fahrt viel über das Leben im Vinales Tal und generell in Kuba. Dann stoppten wir irgendwo in den Mogotes und es ging zu Fuß den Berg hinauf. Die Aussicht war schon vor Sonnenaufgang fantastisch, weil man sich mitten in den Mogotes befindet. Schlussendlich kamen wir zu einer Farm von einer Community, die daran festhalten, ohne Strom, ärztliche Versorgung oder Schule zu leben. Vor ein paar Jahren hat die Regierung dann aber Strommasten in die Gegend gestellt und den Häusern bereitgestellt und 3x wöchentlich kommt ein Lehrer den Berg hinauf, um die Kinder der Community zu unterrichten. Dennoch leben die Bauern dort nachwievor abgeschieden, maximal einmal wöchentlich gehen sie in den Ort, um Reis, Zucker und andere Lebensmittel zu kaufen, die sie selbst nicht anbauen (können). Durch die Touristentouren verdienen sie wohl jetzt auch ein bisschen Geld, das sie dafür aufwenden können. Auch wenn sich das Leben auch dort in den letzten Jahren drastisch verändert hat, war es interessant zu sehen und vom Tourguide auch zu hören, wie diese Community noch bis vor kurzem lebte. Nachwievor nehmen sie keine medizinische Hilfe an, was sogar dazu führte, dass ein Paar im Gefängnis landete, weil ihr Sohn an der fehlenden medizinischen Versorgung verstarb.

Von der Farm aus konnte man den Sonnenaufgang und die Nebelschwaden im Tal sehr schön beobachten und wir hatten auch das Glück, den Nationalvogel Tocororo und den kleinsten Vogel der Welt, einen Hummelkolibri, zu sehen. Zudem war es noch angenehm ruhig und man traf keine anderen Touristen an. Alles in allem war es ein sehr gelungener Ausflug. Der Name des Tourguide ist Yandy Sanchez und er besitzt die Villa Dos Marias in Vinales, hier findet ihr seine Kontaktdaten.

Fahrt zu einem der Strände unweit vom Vinales Tal

Der Südwesten von Kuba bietet kilometerlange Sandstrände, die teilweise komplett unberührt sind. Vom Vinales Tal werden Taxi Collectivo Fahrten nach Cayo Jutias angeboten. Wir hatten uns aber für Cayo Levisa entschieden, ein Strand auf einer Insel, die man daher nur mit dem Boot erreichen kann. Mehr dazu könnt ihr in einem eigenen Beitrag hier über Cayo Levisa lesen. Nur so viel vorweg, der Strand ist schön, allerdings leider momentan doch relativ überfüllt.

Erkundet die Gegend im schönen Vinales Tal

Wir hatten einige geführte Touren gebucht, wollten aber auch auf eigene Faust einmal unterwegs sein.

Dazu kann man sich entweder ein Rad ausleihen, mit dem Bus Touristico fahren, der alle Vinales Hotspots abfährt, oder mit dem Taxi durch die Gegend fahren. Räder ausleihen kann man teilweise über die Casas oder sonst im Ort. 

Wir entschieden uns für den Bus und gegen das Rad. Der Bus kostet 5 CUC und man kann den ganzen Tag damit fahren und jederzeit zu- und aussteigen. Beachten sollte man allerdings die Abfahrtszeiten, denn der Bus fährt nur alle 1 1/2 Stunden. Er fährt die beiden Hotels La Ermita und Los Jaszmines ab, von wo aus ihr eine schöne Aussicht auf das Tal habt, das Visitor Center, das wir hauptsächlich wegen der tollen Aussicht besuchten, den Canopy (also Zipline) Ort, die Wandmalereien Mural de Prehistoria, die Höhlen Cueva del Indio und San Miguel, bei der Tabakplantage und beim botanischen Garten. Wir stoppten bei der Cueva del Indio und beim Visitor Center. Zum Hotel Jaszmines fuhren wir dann mit einem Taxi, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten, denn der Bus verkehrt nur bis 17.00. Das Visitor Center zeigt einige Poster mit Informationen, aber generell ist es sehr empfehlenswert wegen der wirklich tollen Aussicht. Wer auch Lust hat, kann von dort den Wanderweg bis in den Ort gehen und einige Farmen auf dem Weg entdecken. Nach dem Berg kommt linkerhand ein kleines Restaurant bei einer Farm, welches ich empfehlen kann. Alles in allem kann man mit dem Bus relativ günstig die Gegend erkunden.

Weitere Sehenswürdigkeiten im Vinales Tal & Umgebung

Im Ort Vinales findet ihr einen botanischen Garten, der privat von 2 Frauen angebaut wurde und kostenfrei besucht werden kann. Sie freuen sich natürlich (so wie überall) über ein bisschen Trinkgeld.

Unweit von Vinales liegt Pinar del Rio, ein Städtchen das umgeben von Zuckerrohrplantagen und Tabakfeldern ein Verkehrsknotenpunkt für den Südwesten ist.

Auch die ca. 16km entfernte Höhle Gran Caverna de Santo Tomas ist sehr beliebt bei Touristen.

Im Ort selbst findet man viele Restaurants und Bars und auch das WLAN ist recht gut. Für das WLAN müsst ihr euch nur wie überall in Kuba die ETECSA Karte kaufen, wo ihr User und Passwort bekommt und damit eine Stunde surfen könnt.

Im Zentrum vom Vinales Tal ist eine kleine Touristeninfo bzw. Büro, wo man Touren buchen kann. Wir haben dort auch unseren Transtur-Bus nach Cienfuegos gebucht, da der Viazul Bus bereits über eine Woche vorher ausgebucht war. Auch die Strandtour haben wir dort gebucht.

Weitere Reisetipps für Kuba findet ihr übrigens in meinem Kuba Archiv. Da nehme ich euch auf eine Rundreise durch Kuba mit.

Ist das Vinales Tal in Kuba einen Ausflug wert?

Ich kann das Vinales Tal auf jeden Fall jedem empfehlen, der das authentische, ursprüngliche Kuba, schöne Natur und nette Leute erleben will.

Übersichtskarte vom Vinales Tal

Hier habe ich noch eine Übersichtskarte vom Vinales Tal, die wir bei Infotur bekommen haben. Wenn ihr sie speichert, wird die Qualität gut genug sein, dass ihr euch einen groben Überblick verschaffen könnt.