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Das Pillerseetal in Tirol in Österreich ist ein wahres Österreich-Juwel. Ich durfte die Region bereits im Winter erkunden, wo man hier toll langlaufen kann und nun ging es für mich im Sommer ins Pillerseetal – lange laufen durfte ich diesmal auch, wir erkundeten nämlich den Weitwanderweg „Waiwi“, der einen einmal quer durch das Pillerseetal führt.
Pressereise / Einladung
Daten & Fakten zum Waiwi
Der Waiwi Weitwanderweg wird auch liebevoll als der Weitwanderweg zum Ausprobieren genannt und das nicht ohne Grund. Es ist ein wundervoller Einstieger-Weitwanderweg, sowohl wegen der Distanzen, die man zurück legt (und die man sehr leicht auch noch abkürzen kann), als auch wegen der Unterkunftsmöglichkeiten, die am Weg liegen. Der Waiwi ist nämlich kein Höhenweg, sondern führt einen immer wieder zurück in die Orte des Pillerseetal, nur bei der letzten Übernachtung bleibt man im malerischen Wildseeloderhaus am Berg. Somit kann man am Waiwi auch ein wenig Luxus genießen und die Füße hochlegen, nachdem man sich sportlich betätigt hat.
Insgesamt führt der Waiwi über 4 Tagesetappen vom Ort Waidring über St. Ulrich bis nach Fieberbrunn und schlussendlich zum wunderschön gelegenen Wildseeloderhaus am gleichnamigen See. Die Etappen wurden auf jeden Fall in liebevoller Arbeit entlang bestehender Wanderwege und der Highlights im Pillerseetal geplant. Man legt insgesamt 53km und 3200 Höhenmeter zurück, wenn man die gesamten Etappen läuft. Aber frei nach dem Prinzip „Alles kann, nichts muss“ lässt sich der Weg durch Bergbahnen oder weglassen mancher Strecken verkürzen und somit ist hier für jeden Wanderer etwas dabei, selbst kleine Wanderer können hier auf ihre Kosten kommen und nebenbei beispielsweise am Bienenlehrpfad noch etwas lernen oder auf diversen Spielplätzen noch ein bisschen schaukeln.



Der Waiwi im Detail – ein Erfahrungsbericht
Wir haben diesmal die gemütliche Sommeredition des Waiwi gewählt und einige Strecken mit der Bahn abgekürzt. Ich fand es bei über 30 Grad toll so, auf diese Weise haben wir die traumhaften Seen in der Region genossen.
Etappe 1: Von Waidring nach St. Ulrich am Pillersee
18,4km – 1200hm – 08:00 h
Highlights: Hausberg, Schafelberg, Kirchberg, Winterstelleralm, Pillersee
Los geht es früh morgens in Waidring, wo sich auch ein Besuch bei der bekannten Glockengießerei Wolfgang Olivier lohnt. Im Ortszentrum startet man dann mit dem Aufstieg auf den Hausberg. Knappe 45 Minuten und rund 300 Höhenmeter später erreicht man den Gipfel vom Hausberg mit Gipfelkreuz und Ausblick auf die Steinplatte.


Nach einer kurzen Rast überquert man den Hausberg und steigt ab bis zum Alpengasthof Oberweissbach. Ab hier startet der längere Anstieg auf den Schafelberg, für den man sich im Alpengasthof stärken kann, bis zur Winterstelleralm ist ab hier keine Einkehrmöglichkeit. Vom Gasthof geht es vorbei bei der Rechensau-Kapelle immer bergauf entlang von Almen und Latschen bis zum Schafelberg und anschließend dem Kirchberg. Danach geht es zur Winterstelleralm (die ich im vorigen Jahr am KAT-Walk besucht habe) bis in den Ort St. Ulrich am Pillersee. Hier kann man dann einen Abstecher an den See einlegen, um sich zu erfrischen.



Bei unserer Light-Variante des Waiwi führte uns die Wanderung erst auf den Hausberg und von dort über den Alpengasthof Oberweissbach immer bergab in Richtung Pillersee. Wir genossen dort den heißen Sommertag und paddelten eine Runde am SUP über den See, bevor wir uns auf den Weg nach St. Ulrich am Pillersee machen. Damit spart man hier viele Höhenmeter ein, dafür verpasst man aber weitere Gipfel und ein schönes Almengebiet.
Restauranttipp in St. Ulrich am Pillersee: Seewirt – absolut fantastisches Essen, auch gesunde und vegetarische Alternativen


Etappe 2: Von St. Ulrich am Pillersee nach Fieberbrunn
15km – 660hm – 05:30h
Highlights: Weiler Flecken Bauernhöfe, Jakobskreuz, Bergsee
Etappe 2 ist kürzer als die erste Etappe und startet sehr gemütlich damit, dass man das Zentrum von St. Ulrich verlässt und entlang des Grieslbach in Richtung Buchensteinwand läuft. Das Jakobskreuz, das auch eines der Highlights von diesem Tag ist, hat man dabei immer im Blick. Bei Straß biegt man vom Grieslbach weg und es geht über Schwendt nach Flecken, dessen alte Bauernhöfe wunderschön sind. Weiter geht es bis zur Talstation des Buchensteinwand Sessellift. Wer mag, kann hier abkürzen und mit dem Sessellift bis zur Buchensteinwand fahren.




Nun kommt man zu dem 30 Meter hohen Highlight vom Tag – dem Jakobskreuz. Dieses Kreuz ist begehbar (Achtung! Ticket notwendig) und bietet eine tolle Rundumsicht und immer wieder wechselnde Kunstausstellungen. Empfehlen würde ich hier auch noch einen Abstecher zum Blumenweg und anschließend zum kleinen Bergsee. Auf der Buchensteinwand gibt es die Möglichkeit zur Einkehr, bevor es an den Abstieg in Richtung Tennalm und Fieberbrunn geht.



Etappe 3: Von Fieberbrunn zum Wildseeloderhaus
8,7km – 1078hm – 04:40h
Highlights: Wildseelodersee & Haus
Auf Etappe 3 vom Waiwi geht es wieder etwas steiler zur Sache – denn vom Ortszentrum Fieberbrunn startet der steile Aufstieg bis zum Wildseelodersee. Dabei geht es bis zur Talstation der Bergbahn und von dort aus über den Krottenweg zur Lärchfilzhochalm. Ab hier führt eine Forststraße bis zur Wildalm, wo es ausgezeichneten Käse zum Verkauf, ein Alm-Kino und eine tolle Bibliothek gibt. Hier lohnt es sich, einen Stopp einzulegen, bevor man die letzten 45 Minuten bis zum Ziel des Tages, nämlich dem Wildseeloderhaus, bergauf geht. Am See angekommen, kann man sich im dortigen Nass erfrischen, also Badezeug einpacken! Der See liegt wirklich wunderschön und ist ein tolles Fotomotiv. Außerdem gibt’s im Wildseeloderhaus ausgezeichnete Speisen und ein kleines Ruderboot, mit dem man den See unsicher machen kann. Wer noch Kraft in den Beinen hat, kann zu Sonnenuntergang noch eine Gipfeltour auf den Wildseeloder oder die Henne unternehmen (Stirnlampe nicht vergessen!)


Auch diese Etappe kann abgekürzt werden durch eine Fahrt mit der Seilbahn – entweder zur Mittelstation oder bis zur Bergstation. Wir haben den Waiwi in 3 Tagen erwandert und somit an diesem Tag bis zur Bergstation abgekürzt – dafür ging es dann vom Wildseelodersee direkt noch auf den Gipfel der Henne und zum Alpine Coaster und den Speichersee an der Mittelstation.



Etappe 4: Vom Wildseeloderhaus auf den Wildseeloder oder die Henne und retour nach Fieberbrunn
11km – 320hm – 04:00h (kann verlängert werden, wenn man beide Gipfel besucht)
Highlights: Die beiden Gipfel Wildseeloder und Henne, Sommerrodelbahn Alpine Coaster & Beschneiungssee
Nach einem Sonnenaufgang am See und einem Frühstück mit Ausblick kann man hier nun die Gipfel des Wildseeloder oder der Henne besteigen. Jeweils muss man ca. 1 Stunde (bei schnellem Schritt 45min) bis zu den Gipfeln einplanen. Es ist auch möglich, die beiden Gipfel als Rundtour zu begehen.



Danach erfolgt der Abstieg ins Tal. Sehr empfehlen würde ich einen Zwischenstopp beim Alpine Coaster, einer Sommerrodelbahn und weiters beim Speichersee Streuböden, der wunderschön türkis schimmert. Ich fand beides wirklich toll! Wer mit Kindern unterwegs ist, findet hier außerdem in Timoks Wilder Welt eine Menge Abenteuer, Timoks Waldseilgarten und vieles mehr. Weiter geht es mit dem Abstieg ins Tal, wo man den Lauchsee findet.
An diesem Tag kann man den Abstieg beliebig abkürzen durch eine Fahrt mit der Seilbahn, die auch bei der Mittelstation einen Halt einlegt.


Zusatzinfo & Spartipp zum Waiwi: Die Pillerseetal Card und die Gästekarte
Im Pillerseetal wird die „Pillerseetal Card“ angeboten, bei der unter anderem die Bergbahnen dabei seind. Wer die Strecken vom Waiwi mit Bergbahnen abkürzen möchte und das Jakobskreuz von innen besuchen möchte, für den lohnt sich die Pillerseetal Card um 80 € für 4 Tage für Erwachsene.
Außerdem erhält jeder Gast bei Übernachtung im Pillerseetal die Gästekarte, die unter anderem als Fahrkarte im Nahverkehr gilt und außerdem Ermäßigungen bei den Seilbahnen und auch für die Pillerseetal Card anbietet.
Mein persönliches Fazit zur Wanderung am Waiwi
Ich war gespannt, was mich erwarten würde bei einem Weitwanderweg, der sich auch viel in Dorfnähe abspielt, sitze nun aber, wo ich diesen Blogpost schreibe, gerade im Zug nach Hause und bin noch total begeistert von den Eindrücken, die ich an diesem Wochenende sammeln konnte. Das Pillerseetal ist wirklich ein kleines Juwel und der Waiwi trägt dazu bei, dass man die Highlights der Region sehr gut kennenlernt. Und diese Highlights haben es wirklich in sich – traumhafte Ausblicke, wunderschöne Seen und einzigartige Architektur am Jakobskreuz, das alles findet man hier. Ich kann euch die Region wirklich nur ans Herz legen, sowohl im Sommer, als auch (insbesondere zum Langlaufen) im Winter.




