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Wenn man an Island denkt, denkt man sofort an die Gletscher, Vulkane oder Schafe. Kaum jemand würde Island mit dessen Hauptstadt Reykjavík in Verbindung bringen. Und zugegebenermaßen, Reykjavík ist nicht allzu spektakulär, aber bietet dennoch einige Highlights, die man bei einem Besuch in Island unbedingt besuchen sollte.
Wie viel Zeit sollte man für Reykjavík einplanen?
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, einen Tag in der Stadt einzuplanen, um die schönsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Die besten Sehenswürdigkeiten in Reykjavík
Hallgrímskirkja
Das Highlight von Reykjavik ist das Wahrzeichen der Stadt, die evangelisch-lutherische Kirche Hallgrímskirkja. Die Hallgrímskirkja ist ein Architektur Meisterwerk, da sie außen aufgebaut wurde wie Basaltsäulen, die man in Island überall entdecken kann. Erbaut wurde die Kirche 1945 auf einem Hügel, damit sie noch etwas größer wirkt.
Der Turm der Kirche kann besucht werden, hier hat man einen netten Ausblick auf die Stadt. Allerdings ist der Turm kostenpflichtig mit aktuell 900 ISK (2021) = ca. 6 Euro und kann nur zwischen 11:00 und 14:45 besucht werden, Sonntags ist der Turm geschlossen.
Die Kirche selbst ist gratis und kann nur während der Öffnungszeiten besucht werden, Montag – Samstag 11:00 bis 15:00 und Sonntag ab 10:00 bis 15:00.
Laugarvegur Einkaufsmeile und Regenbogenstraße
Rund um die Fußgängerzone Laugarvegur gibt es viele Shops, Restaurants und Bars. Zudem findet man hier auch die berühmte Regenbogenstraße, ein Zeichen der isländischen LGBTQI+ Community.
Harpa und der Hafen
Das moderne und erst 2007 erbaute und 2011 eröffnete Kulturhaus Harpa ist ein wunderbares Beispiel für gelungene moderne Architektur. Insbesondere im Dunklen, wenn die Lichter angehen, leuchtet das Gebäude richtig. Im Harpa finden regelmäßig tolle Konzerte und andere Kulturhighlights statt. Wer einmal ein isländisches Konzert besuchen will, kann sich hier im Voraus Karten kaufen. Die Eingangshalle kann auch ohne ein Ticket besucht werden.
Der hinter dem Harpa gelegene Hafen ist ein sehr schön angelegter Hafen, an dem es sich lohnt durchzuspazieren. Hier starten die Walbeobachtungstouren in Reykjavik und er wird begrenzt von gelben Zwillings-Leuchttürme.
Sun Voyager
Die Sun Voyager Skulptur, die „Sonnenfahrt“, ist eine Skulptur unweit vom Harpa Konzerthaus, die 1986 aus einem Skulpturenwettbewerb als Sieger hervorging. Sie ähnelt einem Wikingerschiff und sollte ursprünglich in Richtung Sonnenuntergang blicken, wurde dann aber hier, in Richtung Norden platziert.
Nordlichter: Die Skulptur ist ein guter Ort, um spektakuläre Fotos von Nordlichtern zu machen, allerdings ist hier auch sehr viel Lichtverschmutzung. Viele weitere Tipps zum Thema Nordlichter gibt es in meinem Beitrag zur Nordlicht-Fotografie in Island.
Perlan
Schon vom Flughafen auf der Autobahn fahrend kann man einen ersten Blick auf Perlan werfen. Das wie ein Ufo geformte Gebäude steht auf einem Hügel und sticht durch seine Form hervor. Im Innerem befindet sich ein Museum, eine künstliche Eishöhle und eine Nordlichtershow. Hier kann man viel über die Naturschauspiele von Island erfahren. Zudem bietet Perlan vom obersten Stock beim Café einen tollen Ausblick auf die Stadt.
Leuchttürme von Reykjavík
Reykjavík liegt direkt am Meer und ist daher ausgestattet mit einigen Leuchttürmen. Der Leuchtturm Grótta am Ende der Stadt ist auch ein Vogelgebiet und perfekt für Nordlichtbeobachtungen. Im Hafen findet man einige Begrenzungsleuchttürme, die den Hafen flankieren und durch die strahlend gelbe Farbe herausstechen. Ein sehr schöner gelber Leuchtturm, der sich wunderbar als Fotomotiv anbietet, steht auch noch beim Höfði Haus.
Höfði Haus
Ein Haus mit viel Geschichte in Reykjavík ist das Höfði Haus, das man auch besuchen kann. Hier fand 1986 ein Gipfeltreffen statt, das mitunter das Ende des kalten Krieges auslöste. Selbst wenn man das Haus nicht besucht, lohnt es sich zum Haus zu gehen, denn hier liegt auch der oben erwähnte gelbe Leuchtturm und die Umgebung ist sehr schön.
Die Innenstadt und historisches Zentrum von Reykjavík
Reykjavik ist eine eher neue Stadt, wurde erst im Jahr 1786 als Stadt erwähnt und ist erst im 20. Jahrhundert so richtig gewachsen. Besuchen kann man das historische Zentrum, wo sich die ersten Siedler niedergelassen haben, viele ältere Häuser finden sich noch rund um den Ingólfstorg Platz. Rund um diesen Platz kann man herumschlendern, das Rathaus besuchen und beim Naherholungsgebiet und See Tjörnin spazieren.
Unterkunftstipps für Reykjavík
Generell würde ich empfehlen, in Reykjavík im Zentrum zu übernachten, um alles fußläufig erreichbar zu haben. Allerdings ist das direkte Zentrum auch sehr teuer, weshalb man eventuell im Umkreis von wenigen Minuten rund um das Zentrum suchen sollte.
Ein tolles Hostel, das ich sehr empfehlen kann, ist das Galaxy Pod Hostel, ein Kapselhostel wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Das Galaxy Pad Hostel ist auf jeden Fall ein spezielles Hostel mit den Kapseln.
Ich buche meine Unterkünfte immer bei booking.com, weil es hier oft gute Stornierungsbedingungen gibt. Unterkünfte für Reykjavík findet ihr hier.
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Die besten Ausflugsziele rund um Reykjavik
Rauðhólar
Wer hätte gedacht, dass sich nur wenige Fahrminuten außerhalb von Reykjavik eine Mondland befindet? Am östlichen Ende der Stadt findet man die roten Felsen Rauðhólar, die bisher noch eher ein Geheimtipp sind. Nach Rauðhólar kommt man mit dem Auto. Vorort sind einige wenige Parkplätze, danach kann man durch die Landschaft spazieren.
Zur Entstehung: Rauðhólar sind sogenannte Pseudokrater, es sind also Vulkankrater, die aber eine spezielle Entstehung haben. Pseudokrater wird es genannt, wenn ein Lavastrom sich über einem Sumpf oder Wassergebiet ausbreitet.
Kópavogskirkja
Im der Stadt Kópavogur, die direkt an Reykjavík angrenzt und wo man als Besucher die Stadtgrenze wohl nicht erkennen würde, findet man tolle Ausblicke auf Perlan und die Hallgrimskirkja von etwas weiter weg. Ein weiteres Highlight ist hier die Kópavogskirkja, eine der vielen speziellen Kirchen, die es in Island gibt. Die Kópavogskirkja ist weiß, geformt wie ein M und steht auf einem Hügel, von dem aus man einen tollen Ausblick auf die Stadt hat. Mit Kópavogur habe ich mich angefreundet, als ich in Island war, da wir hier die Corona Quarantäne abgesessen haben und deshalb auch die Umgebung etwas erkundet haben.
Krýsuvík
Geothermale Quellen gibt es in Island an vielen Orten. Auch Krýsuvík ist ein solches geothermales Feld, wo man viele heiße, teils schwefelhaltige Quellen findet. Generell ist das Gebiet ein sehr aktives, unweit von Krýsuvík ist auch der im Jahr 2021 ausgebrochene neue Vulkan Fagradalsfjall zu finden.
Wenn ihr mehr über den Vulkan erfahren wollt, könnt ihr in meinem Beitrag über Fagradalsfjall mehr erfahren.
Tipp: Es lohnt sich, von Krýsuvík zur Küstenstraße zu fahren und dieser in einem Kreis zu folgen. Die Küstenlandschaft hier ist fantastisch.
Fun Fact: Zu Ostern habe ich einige Isländer getroffen, die ihre Ostereier in den heißen Quellen zubereitet haben.
Reykjadalur heiße Quellen Fluss
Ein weiteres Ausflugsziel nur 40 Minuten vom Zentrum Reykjavík mit dem Auto entfernt ist der Fluss Reykjadalur, an dessen Ursprung eine heiße Quelle liegt, weshalb man wie in einem Hot Pot darin baden kann. Allerdings muss man zum Fluss wandern, was doch ein Stück ist – ich habe es in einem Beitrag über die Wanderung zum Reykjadalur Fluss hier zusammengefasst. Hier müsst ihr auf jeden Fall mindestens einen Halbtagesausflug einplanen.
Der Golden Circle
Der Golden Circle ist das Ausflugsziel der meisten Touristen, die nur wenige Tage in Island bzw. in Reykjavik bleiben. Hier kann man komprimiert alles finden, was Island zu bieten hat – Vulkan, heiße Quellen, Wasserfall – in abgespeckter Version.
Sehenswert beim Golden Circle sind:
- Vulkankrater Kerid
- Strokkur Geysir und Thermalfelder
- Gullfoss Wasserfall
- Skalholt Ort bzw. Kirche
- Solheimar
- Laugarvatn Bad
- Secret Lagoon
- Thingvellir Nationalpark
Einen ausführlichen Beitrag zum Golden Circle habe ich für die traveloptimizer geschrieben.
Wenn ihr noch weitere Tipps für Island sucht, nehme ich euch gerne mit auf eine Rundreise rund um Island auf der Ringstraße.